16.6.13

Generationenmanifest

Ich kann alle 10 Warnungen des Generationenmanifestes unterschreiben und auch alle 10 Forderungen. Und ich habe sie unterschrieben. Die folgenden vier Warnungen sind mir die wichtigsten:
1. Der Klimawandel, die größte Bedrohung, die wir Menschen jemals erlebt haben, wird von der Bundesregierung und allen Parteien nicht mit höchster Priorität bekämpft
2. Die Energiewende, das bedeutendste Projekt unserer Generation, wird von den politischen Entscheidungsträgern halbherzig und inkonsequent umgesetzt
5. Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert.
7. Wir mehren unseren Wohlstand auf Kosten der Menschen in den Schwellen- und Entwicklungsländern, die oft unter menschenunwürdigen Bedingungen für uns arbeiten. 
Deshalb fordere ich alle meine Leser auf, das Manifest zu unterzeichnen.
Diese Aufforderung steht hier und (zunächst) nicht in meinem politischen Blog, weil es hier um so grundlegende Forderungen geht, dass sie unabhängig von jeder parteipolitischen Einstellung und unabhängig von jeder Vorstellung, wie sie im einzelnen durchgesetzt werden  sollten von allen Bürgern, denen es um eine gemeinsame Zukunft für die jetzigen Generationen geht, unterstützt werden können.
Mir gefällt der Stil nicht. Das Manifest klingt mir zu selbstgerecht. Und natürlich ist es leichter, etwas zu fordern, als es durchzusetzen. Aber es ist unglaublich schwer, etwas leicht verständlich und konsensfähig zu formulieren. Und es sollte deutlich werden, dass im bisherigen Wahlkampf die zentralen Fragen viel zu kurz kommen.
Deshalb bitte ich: unterzeichnet.
Aber natürlich gibt es noch andere Weisen, etwas für die Zielsetzung dieses Manifests zu tun.
Mein eigener kleiner Beitrag (natürlich nur abgekupfert von einem größeren) erschien bisher nur in zwei Sprachen. Wer hat Lust, ihn zu lesen und - besser noch, in eine weitere Sprache zu übersetzen?

5.6.13

Worauf kommt es beim Lernen an?

Eine sehr beachtenswerte Antwort gibt dazu Maik Riecken.
Ein kurzer Auszug:
Bildung hat für mich zwei wesentliche Komponenten. Struktur und Inhalte. Ich sehe diese beiden Komponenten einzeln als völlig wertlos an. Sieht man das Verhältnis zwischen beiden als dichotomisch an, so wird ein Schuh daraus.
Das ist ähnlich wie ein Lager (Struktur) mit Paketen (Inhalte). In einem Lager befinden sich Regale. [...] Wenn es keine Pakete gibt, ist der Betrieb des Lagers als Selbstzweck irgendwie doof. Wenn es keine Lagerstrukturen gibt, wird es mit der Verwertbarkeit der Pakete schnell schwierig. Lager und Pakete gehören also zusammen wie die zwei Seiten eines Blatts Papier – ein dichotomisches Verhältnis.
Ein modernes Lager organisiert sich heutzutage übrigens immer neu, besitzt also im Prinzip wenig feststehende Strukturen. Einzelne Pakete oder “Wissensartefakte” sind da weniger dynamisch – wobei es natürlich immer auf das Wissensgebiet ankommt.

Er setzt seinen Text unter der Überschrift "Was bedeutet für mich Bildung?"
Für mich ist Bildung etwas anderes (dazu unten ein paar wenige Worte), aber zur Erklärung, welche Rolle Struktur und Inhalt für das Lernen haben, ist der Text sehr anschaulich.

Ganz kurz zu Bildung:

2.6.13

Auf dem Schreibtisch

Auf dem Schreibtisch liegen gegenwärtig drei "Begegnungen" (Schiller und Unbekannt sowie Otto Ludwig), ein Projekt, das durch den Vergleich mit Jane Austen und Fontane ergänzt werden soll und natürlich durch weitere Begegnungen, die sich bei unserem unbekannten Autor finden. Eine weitere "Begegnung" ganz anderer Art verlinke ich hier hinzu.

Endlich wieder Flora Thompson. Offenbar habe ich sie über ein Jahr nicht mehr in die Hand genommen. Die letzten veröffentlichten Schnipsel: hier. In Deutschland ist die Autorin immer noch Geheimtipp. Das wird sich in vier Jahren sicher ändern, wenn ihre Texte gemeinfrei werden. Auch ohne mein Zutun. Aber ich würde gern zutun. 

C. F. Meyer soll mit Gustav Adolfs Page und Das Leiden eines Knaben, die neu als Hörbuch herausgekommen sind, und Jürg Jenatsch  fürs ZUM-Wiki aufgearbeitet werden, wo sich das Gedicht Zwei Segel schon findet.

5.6.13:
Dazu hat sich noch gesellt: Sabine Friedrich: Wer wir sind. (Lesung - positivkritisch) neben Hans Fallada: Jeder stirbt für sich allein und Daniel Kahnemann: Schnelles Denken, langsames Denken u.a.
Da manches vom Schreibtisch fern hält - noch darf man ja auf gutes Sommerwetter hoffen -, wird die Entscheidung bei langsamem Denken (Planungsfehlschluss) doch wohl auch gegen Projekte auf dem Schreibtisch (für langen Aufschub oder für eine extreme Verkürzung) fallen müssen, da erfahrungsgemäß neue dazu kommen.