6.10.16

Textarbeit mit unterschiedlichen Medien

Elektronische Medien erleichtern durch copy & paste das Anlegen von Exzerpten enorm (was in der Frühform dazu führt, dass man das Kopieren eines Textes für eine Art der Verarbeitung hält).
Im Internet ermöglichen sie zusätzlich die Verlinkung und Erstellung eines Hypertextes (Musterbeispiel Wikipedia).
Der Nachteil ist beim Internet, dass es weniger zur Lektüre sehr langer Texte geeignet ist, während das E-Buch die Erstellung eines Hypertextes nicht ermöglicht. Bei beiden ist die Abhängigkeit von der elektronischen Apparatur problematisch.
Das Smartphone schwächt diesen Nachteil ab, weil es (bei der intensiven Nutzung) jederzeit greifbar ist und außerdem keine relevante Anlaufzeit hat. Funklöcher und technische Störungen sind dabei freilich nicht berücksichtigt.

Ich persönlich vermisse beim gegenwärtigen E-Buch die Feindifferenzierung des Lesens. Entweder liest man seitenweise oder kapitelweise oder großabschnittweise. Der ungefähre Zugang über das Aufschlagen "gegen Schluss" oder "im ersten Drittel" oder "etwas 20 Seiten später", der beim Papierbuch eine Groborientierung ermöglicht, von dem übergangslos in das Lesen von Wort für Wort oder das Blättern von Seite zu Seite (mit Überblick über den Satzspiegel von zwei Seiten) gewechselt werden kann, fehlt mir sehr. Dazu kommt, dass das Markierte im Papierbuch besser auffällt und insofern die Unterscheidung eines bearbeiteten Abschnitts von einem unbearbeiteten leichter fällt.
Daher möchte ich weder das Papierbuch  - nicht nur wegen des Haptischen -noch das E-Buch missen. Nur der Bedarf an Stellplatz und die Notwendigkeit des Transports beim Umzug und der Entsorgung bei der endgültigen Wohnungsauflösung sprechen massiv gegen das Papierbuch. Die hohen Kosten gegen eine Doppelversorgung durch beide Medien.

Keine Kommentare: