15.3.23

LearningApps

 Heute habe ich in einem online-Seminar des Goethe-Institus in Kamerun Werkzeuge von LearningApps (sieh auch Wikipedia) kennengelernt. Ich werde an anderer Stelle darüber berichten, aber den Bericht vermutlich hier verlinken.

Eine App für Philosophie bietet Multiple-choice-Aufgaben an. Darum ging es in dem Seminar aber natürlich nicht.

8.3.23

Was brauchen wir für dem Umgang mit ChatGPT und anderer KI im Unterricht?

 Tim Kantereit: [Wir brauchen] "Plattformen, die den Austausch zwischen Lehrkräften ermöglichen. Denn wir stehen alle vor einer neuen Technologie. Es gibt vielleicht einige, die schon ganz viel ausprobiert haben und als Pioniere dastehen oder es gibt natürlich auch Menschen wie Doris Weßels, die sich schon jahrelang mit KI auseinandersetzen. Diese Personen können als Expertinnen und Experten für KI andere informieren. Aber die Lehrkräfte in Schulen oder auch in Hochschulen, die müssen erst einmal den Raum kriegen, die Tools auszuprobieren und ihre eigenen Erfahrungen damit zu sammeln, um die Angst davor zu verlieren."

aus: Bundeszentrale für politische Bildung

https://www.bpb.de/lernen/digitale-bildung/werkstatt/518581/chatgpt-gibt-nur-eine-von-vielen-antworten/


2.3.23

Genderstern, Meldung antifeministischer Aussagen und Sensivity Reading

 Im Unterschied zu vielen meiner Bekannten gebrauch ich gern im Netz immer wieder mal den Genderstern, weil er ausdrückt, dass die Trennung in zwei Geschlechter und die Zuschreibung von "richtigen" erotischen und sexuellen Vorlieben fragwürdig ist. Doch deshalb von Mitglieder*innen und Bekannt*innen zu schreiben erscheint mit abwegig. 

Ich lese jetzt, dass Roald Dahl neu ins Deutsche übersetzt wird und dabei eine größere Nähe zum Original angestrebt, dass sich aber die deutsche und die englische Version deshalb jetzt stärker unterscheiden, weil die englische Version stärker unterscheiden als je zuvor unterscheiden, weil man den englischen Originaltext im Zuge des Sensive Reading von möglicherweise verletzendem Wortmaterial zu reinigen versucht. Will man etwa "Schwachheit, dein Name ist Weib" in der Übersetzung von Hamlets Ausspruch in Hamlet I,2, wo er kritisiert, dass seine Mutter den Mörder ihres Mannes geheiratet hat, ersetzen, weil Frauen diese höchst fragwürdige Verallgemeinerung verletzend finden könnten? (frailty  lässt sich ja durchaus mit Gebrechlichkeit übersetzen, Wieland hat es vorgemacht.) Dabei wirft Hamlet seiner Mutter allerdings durchaus nicht Gebrechlichkeit vor. Wenn man das tut, dürfte man das aber nicht, wenn man angibt, der Schlegel-Tieckschen bzw. der Übersetzung von Erich Fried zu folgen, denn die haben sich für Schwachheit entschieden.

So sehr ich dafür bin, dass Frauen vor herabsetzenden Ausdrücken geschützt werden, wenn sie sich im Netz einmal prononciert geäußert haben, so fragwürdig finde ich es, wenn eine allgemeine Sammlung antifeministischer Äußerungen stattfindet. Dafür ist die Definition von 'antifeministisch' zu ungenau. Es warnt das Beispiel von 'antisemitisch', wo ein afrikanischer Philosoph als Antisemit bezeichnet wurde, weil er die Segregation von Arabern und Israelis in Palästina mit der Apartheid in Südafrika verglich.