Matthias Burchardt und Jochen Krautz kritisieren daran in der FAZ vom 10.05.2013, Nr. 107, S. 7
So entlarven sich die Leitbegriffe der Reform "Gemeinschaft" und "Individualisierung" als Marketingvokabeln: Zwar werden Kinder mit verschiedenen Fähigkeiten und Bedürfnissen in einem Raum zusammengefasst, doch bildet sich daraus keine Gemeinschaft, denn sie werden zu vereinzelten Lernplanbewältigern isoliert. "Individuell" ist nur das Tempo und die Reihenfolge, in der die normierten Lernpakete abgearbeitet werden. Vor dem Kompetenzraster sind alle Schüler gleich wenig individuell.Herr Rau kommentiert das "Wenigstens ist aus dem Lehrer als Lernbegleiter ein bisschen die Luft rausgelassen worden, nachdem dessen Galleonsfigur Peter Fratton aufgehört hat".
Die taz zitierte dazu am 24.9.2007 drei Finninnen:
"Die Deutschen nehmen das alles so ernst, die sind auch in der Schule hart gegen sich selbst", sagen sie. Die Finninnen verraten ihr Rezept: "Gutes Lernen ist wie Sex. Entweder leidenschaftlich - oder mechanisch und ohne Gefühl."
Mein Eindruck ist, dass Individualisierung des Lernens über Spiele (vgl. den motivierenden Bericht von Leila Concetti) und Projekte sehr motivierend sein kann, dass aber viele SchülerInnen bei einer Lernbegleitung "an langer Leine" keine zureichenden Lernstrategien entwickeln.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen