21.2.15

Kompetenz und Wissen nicht mehr zwei Seiten einer Medaille?

Frontalunterricht heißt das Schreckgespenst. Hilbert Meyer spricht daher statt dessen von direkter Instruktion, wenn er die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu verdeutlichen und Einzelphänomene in einen Zusammenhang einzuordnen, für notwendig hält, wenn Projektarbeit und individualisiertes Lernen vorbereitet werden soll. (Wie man diese Fähigkeit des Lehrers über Lernen durch Lehren für das Unterrichtsgeschehen nutzen kann, ohne dass in der Lernsituation der Lehrer im Mittelpunkt stehen muss, hat er offenbar noch nicht zu schätzen gelernt.)
Dass Kompetenz und Wissen als in Konkurrenz stehend gesehen werden, scheint mir allerdings erschreckend. 
Leider bin ich mir aber nicht sicher, dass der Artikel Der Kompetenz-Fetisch in der FAZ, 18.2.15, die Verhältnisse verzerrt darstellt, wenn es dort heißt:
"So kreisen am Ende Goethe, Kafka und das Periodensystem der Elemente um den Schüler statt der Schüler um sie. Wiechmann graut es davor: „Von einer Sache, die so zum bloßen Material, zur Verfügungsmasse degeneriert ist, kann dann keine Motivation mehr ausgehen, und es ist nur konsequent, wenn das Kompetenzkonzept Kompetenzen der Selbstmotivation dann eigens in den Katalog mit aufnimmt.“ Auch eint die Kritiker die Furcht, dass nicht wie erwartet reifere Persönlichkeiten die neuen Schulen verlassen werden."
Was ich dem hinzuzufügen hätte, hat Klaus Dautel im ZUM-Blog schon beredter ausgesprochen.

Jetzt dazu auch: Warum Allgemeinbildung eine wichtige Grundlage bleibt, 25.2.15

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