25.3.17

Programmieren oder "digitale Kompetenz"

In einem von der Zeitschrift organisierten Streitgespräch zwischen Andreas Schleicher, Leiter des Direktorats für Bildung der OECD, und Stephan Noller, einem Mitgründer des Calliope-Projektes, lehnte Schleicher den direkten Programmierunterricht ab. "Informatik als Schulfach bildet die Kinder für unsere Vergangenheit aus und nicht für ihre Zukunft", sagte er. "Heute ist programmieren sicherlich sehr wichtig, morgen kommt etwas anderes dazu. Wir überfrachten unsere Lehrpläne. Und am Ende lernen unsere Kinder von allem ein bisschen, aber nichts richtig."
Stattdessen müsse grundsätzlich die "digitale Kompetenz" der Kinder gefördert werden, meint Schleicher. "Aber wie können wir diese Kompetenzen fördern? Ich glaube, das ist nur erreichbar, wenn es wirklich jedermanns Aufgabe ist und nicht nur in ein weiteres Schulfach ausgelagert wird." (OECD-Bildungsexperte: Statt Programmieren als Schulfach lieber "digitale Kompetenz" fördern 23.3.17)

So sehr mich der fragwürdige Ausdruck digitale Kompetenz stört (digitale Kompetenz gibt es genauso wenig wie digitale Bildung) , so befürchte ich doch mit Schleicher, dass mit dem Programmieren nur eine Fertigkeit eingeübt wird, aber die notwendigen Kompetenzerweiterungen nicht geschaffen werden. 
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