Der Begriff "Deutungshypothese" ist fragwürdig. Nach dem folgenden Text braucht man sich kein Gewissen mehr daraus zu machen, wenn man ihn fragwürdig findet.
Wie damals über die "Normenbücher" wird die Zeit über ihn hinweggehen. Ich habe den Begriff "Normenbücher" im Zusammenhang mit Bildungsstandards über keine Suchmaschine mehr gefunden. Selbst den Begriff "Hornochse" nicht in meinem Blog, obwohl ich in Erinnerung habe, dass ich damals Enzensbergers Aufsatz von 1976 als befreiend gefunden habe.
Wohl aber Enzensbergers Reaktion auf das damalige Verständnis von Interpretation:
"Geradezu zwangsläufig, dass er den Deutschlehrern ins Stammbuch schreiben musste, nicht mit »dem Getrampel von Hornochsen« voranzugehen und „wehrlose Menschen“ nicht zu zwingen »den Mund aufzusperren und ein Gedicht hinunterzuschlingen«, auf das sie keine Lust haben. Und noch einmal Hans Magnus Enzensberger, der resümiert, was er uns zuliebe vielleicht besser nicht getan hätte: »Die Lektüre ist ein anarchischer Akt. Die Interpretation, besonders die einzige richtige, ist dazu da, diesen Akt zu vereiteln«."
http://www.perspektiven-der-germanistik.de/files/Vortrag_Karl_Track.pdf
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