Benjamin Eidam: Chancen und Herausforderungen von Chatbots und KI im Bildungsbereich
"Angefangen bei einer personalisierten Erfahrung bis zu möglichen Steigerungen der Lernleistung. Es gibt jedoch auch einige Herausforderungen, die dabei unbedingt angemessen adressiert werden müssen. Dazu zählen Aspekte der Privatsphäre, Verlässlichkeit der Werkzeuge oder auch Fragen der Verantwortung im Umgang mit diesen Tools.
Wenn diese Herausforderungen jedoch erfolgreich angegangen werden, kann die Verwendung von ChatGPT und KI generell im Bildungsbereich dazu beitragen, die Art und Weise zu verändern, wie wir lernen und unsere Bildungssysteme verbessern. Im besten Fall kommt so ein maßgeschneidertes, freudvolles und mitwachsendes Lernen für jeden. Diese Aussicht ist es Wert, auch ggf. anstrengende Transformationsprozesse in Angriff zu nehmen."
Kommentar von Fontanefan:
Nicht die Lehrenden sollen Instrumente erhalten, um besser lehren zu können, sondern sie sollen die Lücken ausfüllen, die die Maschinen notwendigerweise offen lassen.
Wenn etwas schief läuft, ist es bei einem so gestalteten System immer der Fehler des Menschen, der den Ansprüchen der Maschine unzureichend gerecht wird.
Das gilt für Lernende wie für Lehrende. Das ist das Gegenteil der Ermächtigung von Lernenden und Lehrenden, wie sie bei neueren Lernansätzen angestrebt werden. (z.B. bei Lernen durch Lehren)
Statt Lernprozesse zu steuern, sollen sich die Menschen der künstlichen Intelligenz anpassen, weil das "im besten Fall" zu einem maßgeschneidertes, freudvolles und mitwachsendes Lernen für jeden führen könnte.
Weitere Kritikansätze, die aber nicht bedeuten, dass KI nicht ein sehr förderliches Instrument für von Menschen gesteuerten Unterricht sein kann:
https://www.deutschlandfunk.de/smartphone-lenkt-auch-ausgeschaltet-ab-100.html
MaryanneWolf macht darauf aufmerksam, dass digitale Texte schneller gelesenwerden, weil sie auf Verwertbarkeit hin gelesen werden. Oft steht bei dem Link zum Text sogar schon die Lesezeit, die man dafür vermutlich brauchen wird, denn der Leser fragt sich ja fast immer: Lohnt es sich, den Text zu lesen, oder kann ich dieselbe Information auch schneller erhalten?
Anspruchsvolle Texte aber müssen langsam und oft mehrmals gelesen werden, bis man merkt, welche ganz persönlichen Empfindungen sie in einem wachrufen. Sie können in der Tat mehr sagen, als der Verfasser ausdrücken konnte, weil sie jedem Leser etwas anderes sagen.
1 Kommentar:
Danke für die Ergänzung. Auch die Frage, wie Nutzer:innen aktiv an der Ausgestaltung von KI (Chatbots) beteiligt werden können, würde vielleicht noch in diese Perspektive passen. VG, Jochen Robes
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