3.9.14

Mein Beitrag zur Blogparade "Mein Bücherregal"

Lauter liebenswerte LeserInnenbeiträge hat Dörte Giebel mit ihrem Blogbeitrag

angeregt

Für mich ist "mein Bücherregal" freilich ein sehr euphemistischer Titel für die diversen Bücherregale mit den diversen Inhalten, die sich in den verschiedenen Stockwerken des Hauses finden. Um meine Bewunderung für die Ästhetik mancher Bücherregale überzeugend aussprechen zu können, füge ich mal ein Foto von drei meiner Regale ein, die ein wichtiges Ordnungsprinzip "Größe" erkennen lassen.



Liebenswert erscheint mir nicht zuletzt der Beitrag von Tanja Heller, der Texterin mit Biss.
Sie schreibt:
Ich mag keine Bücher. Deshalb besitze ich keins. Manchmal denke ich, ein Buch lohnt sich und die Zeit, die ich reininvestiere. Meistens ist das ein Irrtum. Die Informationstiefe fehlt mir.
Wie fremd muss sie sich angesichts der präsentierten Bücherregale vorkommen.

Und doch finden sich bald Leseliebende, die zeigen, wie sie sich von Büchern verabschiedet haben. Andere, die offenbar für die Verlinkung zu spät kamen.

mons7 schreibt:
Über jedes Buch, das ich mir kaufe, blogge ich. (Dann muss ich mir die Essentials rausschreiben… und lese es intensiver)

Ein bisschen habe ich das auch versucht. Aber da ich auch über alte, ausgeliehene und geschenkte Bücher blogge und auch über E-Bücher, fehlt mir die Zeit zum Fortwerfen.
Doch da mache ich mir etwas vor: Weshalb lese ich Blogs, kommentiere und schreibe Blog- und Wiki-Artikel,die nicht von Büchern handeln. So viel Zeit, in der ich Bücher fortwerfen könnte ...

Da ich das Buch des Kriegsreichskanzlers Georg Michaelis "Für Staat und Volk" zwar fortgegeben, aber in Teilen ins Netz gestellt habe, kann ich daraus zitieren, mit welchen Worten er von der Friedensresolution des deutschen Reichstags von 1917  Abstand nahm.*
"Wenn die Feinde ihrerseits von ihren Eroberungsgelüsten, ihren Niederwerfungszielen ablassen und in Verhandlungen einzutreten wünschen, werden wir ehrlich und friedensbereit hören, was sie uns zu sagen haben." (S.327)
*"Ich war mir darüber klar, daß die Resolution in dieser Form von mir nicht angenommen werden konnte." - Georg Michaelis: Für Staat und Volk. Eine Lebensgeschichte. Berlin 1922,S. 328f.

In diesem Geiste scheinen auch jetzt wieder die Verhandlungen zwischen der Ukraine und den Separatisten zu laufen: Wenn die Gegenseite auf ihre Ziele verzichtet, sind wir "friedensbereit".

Dieser Geist hat das deutsche Kaiserreich in den Untergang und die Welt in einen zweiten Weltkrieg geführt.
Wohin wird er uns jetzt führen, wenn auch die USA, die EU und Russland an ihm festhalten?

Putin stellt Lösung bis Freitag in Aussicht, Spiegel online 3.9.14
Kiew lehnt Putins Sieben-Punkte-Plan ab, Spiegel online 3.9.14

Hier noch einmal ein Blick auf drei meiner Bücherregale.
Vor dreieinhalb Jahren habe ich einmal etwas darüber gelesen, wie man seine Bücher "präsentieren" soll:

Jetzt ein Zeitungsartikel mit der Überschrift "Bühne für Bücher", Unterüberschrift: "Zeig deine Bildung [...] für die Präsentation seiner Sammlung gibt es viele Möglichkeiten".
Präsentation?! Eine Powerpointpräsentation von Buchrücken das Bildungsideal der Zukunft?
Bücher "sammeln" wie Zigarettenbildchen und Briefmarken?
"In der Privatbibliothek spiegelt sich [...] die eigene Biografie. Diese will gut dargestellt sein [...]."

Damals habe ich weiter geschrieben:
"Nun denn, dann habe ich aufgrund der verschiedenen Formathöhen von Büchern und Regalfächern ein unordentliches Leben geführt. - Wie ordentlich ist ein Klassikerregal. Alles, was man lesen muss, in einheitlichem Format, einheitlicher Aufmachung. 
Aber natürlich, es gibt eine Lesebiografie, und die spiegelt sich auch in den Büchern, die man nicht hergeben will. Doch wie viel nicht prägende Zufälligkeiten gibt es daneben." (in: Eine Powerpointpräsentation von Buchrücken das Bildungsideal der Zukunft?)

Jetzt habe ich selbst meine Bücher "präsentiert".  Spiegelt sich darin meine Biografie?  Ein Fall für die NSA?

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