Zitat:
" [...] als die Klimabewegung erwachsen wurde: Es war der Moment, als uns allen wirklich bewusst wurde, dass niemand zu unserer Rettung kommen würde. [...] jede echte Hoffnung in dieser Krise wird von unten kommen müssen." (S.22)
Zur Einführung ein Ausschnitt aus einem Interview, das sie der Frankfurter Rundschau gegeben hat und dass die wichtigsten Gedanken sehr kurz zusammenfasst.
[...] Mir ist klar geworden: Alle diese Kämpfe müssen vereint werden, um den Klimawandel zu stoppen. Denn er ist nicht allein eine Frage von Temperaturen und CO2-Konzentrationen in der Luft. Er ist eine soziale Frage, die alle gesellschaftlichen Bereiche betrifft. [...]
Um den Klimawandel effektiv zu bekämpfen, brauchen wir eine Wiederbelebung der regionalen Wirtschaft, wir müssen den Einfluss der Konzerne zurückdrängen, Freihandelsabkommen blockieren. Es müssen große Summen in den Umbau der Agrarwirtschaft und der öffentlichen Infrastruktur fließen, die Energie- und Wasserversorgung und den Umbau der Städte, um den Verkehr zu vermindern. Ein riesiges Programm, dass schnell umgesetzt werden muss. Ist das möglich? Natürlich. Ist das möglich, ohne die Grundregeln des deregulierten Kapitalismus anzugreifen? Keinesfalls.
Was sind diese „Grundregeln“?
Privatisierung des öffentlichen Sektors, Deregulierung der Unternehmen, Senkung von Einkommens- und Unternehmenssteuern bei gleichzeitigen Einschnitten bei öffentlichen Ausgaben. Und daneben das Primat der Rendite – nichts geschieht, wenn es sich nicht für Investoren lohnt. All dies ist unvereinbar mit einem effektiven Kampf gegen den Klimawandel. Unser Wirtschaftsmodell fordert ungehinderte Expansion. Unser Klima braucht einen Rückgang des Ressourcenverbrauchs. Nur eines dieser Regelsysteme lässt sich verändern. (FR 29.3.15)
Dann ein paar Links:
SPON, 23.3.15
Perlentaucher
Thomas Meyer Ganz düstere Aussichten in SZ 9.3.15
"Die Mischung aus nüchterner Analyse und drastischer Darstellung gibt ihrer imponierenden Streitschrift den Zunder.Klein geht von der vielfach schon belegten Voraussetzung aus, dass die politische Einstellung eines Menschen seine Position zum Klimawandel bestimmt. Mehr als das: Die Leugner des Klimawandels sind Opfer eines komplexen Geflechts aus Kohärenzbedürfnissen und Angst.
Wie Klein zeigen kann, ist es nämlich Industrie und Politikern wichtig, dass eingeschlagene Wege, wenn sie schon nicht richtig sind, immerhin durchgesetzt werden müssen. Warum? Weil sie nun einmal gewählt wurden. (Auf diese Weise werden auch Geschichtskonstruktionen – etwa der „American Way of Life“ – zu quasireligiösen Überzeugungen, deren Glaubenssätze verteidigt werden müssen.) So wird nachträglich eine Übereinstimmung zwischen Absicht und Wirkung erzielt. Diesem Zusammenspiel widmen gigantische Denkfabriken und Labore ihre ganze Aufmerksamkeit.
Drohen dann Ereignisse, wie etwa Missernten, die Strategien zu widerlegen, werden Produkte entwickelt, die sich den neuen Klimabedingungen anpassen oder diesen trotzen."
vgl. auch: Tim Engartner: Privatisierung von Infrastruktur , 11.4.2017
Sieh auch: N.Klein: Die Schock-Strategie
1 Kommentar:
CO2 Ausstoß verhindern, jeder soll anfangen umzudenken! Habe einen CO2 Sensor von epluse zuhause und der zeigt mir jeden Tag die Werte der Luftqualität! Erschreckend!
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