Man stelle sich vor, Perikles, Demosthenes, Cicero oder auch nur Redner wie Rau und Kermani und, um noch eine Stufe weiter herabzusteigen, Bundestagsabgeordnete und Landtagsabgeordnete würden ihre Reden mit Prezi ausarbeiten. Was interessiert sind Botschaft und Engagement. Beide werden mit PP und Prezi verwässert.
Wofür sie hilfreich sein können:
Man hat eine Zusammenfassung des Vortrages und man kann Statistiken und Bilder zeigen. Ein schlechter Vortrag freilich gewinnt. Denn man kann die Informationen, die nicht rübergebracht wurden, wenigstens nachlesen. Doch die Zusammenfassung ist unvollständig. Der Blick auf Bild und Text können dazu führen, dass man das mündlich Vorgetragene nicht genügend erst nimmt.
Dazu:
“Powerpoint-Präsentationen
bringen oft nichts. Schlimmer noch: Sie können das Lernen sogar
behindern”, schreibt bildungsklick.de unter Berufung auf Studien
des LMU-Bildungsforschers Dr. Christof Wecker
(http://bildungsklick.de/a/91422/powerpoint-praesentationen-koennen-das-lernen-behindern/)
Mehr dazu bei Lehrerfreund:
http://www.lehrerfreund.de/schule/1s/prezi-powerpoint. wichtig ist dabei nicht zuletzt die Diskussion.
6 Kommentare:
>Man stelle sich vor, Perikles, Demosthenes, Cicero ... Bundestagsabgeordnete und Landtagsabgeordnete
Allerdings handelt es sich da wohl eher um Reden, die überzeugen oder einen Anlass zelebrieren wollen; Präsentationsfolien spielen dagegen eine Rolle, wenn es um das Informieren geht. Aber auch da halte ich sie für weniger nützlich, asl man meint. Die Qualität der Folien rührt wohl oft daher, dass sie parallel als zu zeigende Bilder und als auszudruckende Erinnerungshilfe dienen. Man könnte mal versuchen, eine Präsentation zu erstellen und die dann im Vortrag gar nicht zu benutzen, sondern sie nur danach auszuteilen.
Ein Beispiel für eine (wie ich finde) sehr gelungene Präsentation findet sich hier:
https://www.youtube.com/watch?v=RrpajcAgR1E
Ich gebe zu, durch Schrift und Bilderfolgen wird es abwechslungsreicher, als wenn es ein reiner Vortrag wäre. Trotzdem wurde es mir bei 2:20 zu inhaltsleer.
Ich verspreche aber, es mir bis zum Ende anzusehen, wenn ich mehr Zeit habe.
Ich war unhöflich. Das ließ mir keine Ruhe. Deswegen habe ich, als ich meine Erledigungen abgeschlossen hatte, die Präsentation zu Ende angehört.
Bei 8:27 habe ich ein für mich hilfreiches Bild gesehen, kurz darauf noch eins.
Die weiteren Bilder dienten m.E. dazu, einen allzu gleichmäßigen, den Gedankengang nicht hervorhebenden Vortrag erträglicher zu machen. Die Schrift freilich lenkte mich so ab, dass ich es für möglich halte, dass der Vortrag stärker modulierte, als ich wahrgenommen habe. Sicherlich setzte die Schrift Akzente, aber doch welche, die davon ablenkten, was der mündliche Vortrag vielleicht noch enthielt.
Mein Verdacht: Hätte er dasselbe gut gegliedert und prononciert in 5 - 6 Minuten vorgetragen, wäre mir seine Aussageabsicht klarer geworden.
Doch ich kann ihn nicht belegen.
Jedenfalls hat er mit seiner Methode mehr Lacher produziert. Und so fühlt man sich besser unterhalten.
Ich mag ein Werkzeug nicht grundsätzlich verdammen, nur weil so viele Menschen nicht damit umgehen können. :)
(Prezi empfinde ich allerdings als echte Pest. Weil es Menschen, die schon mit Powerpoint nicht umgehen können, zum Versuch verleitet, ihr Nichtkönnen durch Schnörkelschriften in mindestens vier verschiedenen Formatierungen und grausige Zoom-Effekte zu vertuschen. Der endgültige Overkill quasi.)
Die von Jan verlinkte Präsentation finde ich übrigens richtig gut, weil insbesondere die Bilder das Gesagte veranschaulichten. Für mich (visueller Lerntyp) ist sowas Gold wert. Ohne das wäre bei mir vermutlich nur halb so viel hängengeblieben.
Letztlich ist es natürlich immer Geschmackssache. :)
@teacheridoo: Verdammen gewiss nicht. - Thomas hat ja Recht: Wenn es ums Informieren geht, sind Zeichnungen, Schaubilder und kleine Videosequenzen oft extrem hilfreich.
Auch der gute alte Lichtbildervortrag hat, wenn es um Informationen über Reisen und die dort besuchten Länder geht, seinen guten Zweck.
Mein Beitrag war zunächst nur die Antwort auf die Aussage, jeder (!) gute Vortrag könne durch Beigabe von Powerpoint und Prezi gewinnen.
Auch war ich durch den ersten Powerpointvortrag, der von einer Bilder- und Textflut begleitet war, die genau dem lebendigen Vortrag angepasst war, sehr beeindruckt.
Nur das vorliegende Beispiel wirkt mit seinem Predigtstil, dem ständigen Aufzählen von Beispielen für Sachverhalte, die man nach dem zweiten oder dritten Beispiel begriffen hat, für mich ermüdend. Der Zuhörerschaft aber gefällt es aber in seiner Monotonie, die ja durchaus mit rhythmischen Effekten arbeitet. (Eine nähere Untersuchung könnte durchaus aufzeigen, dass es wie ein Musikstück durchkomponiert ist.)
Und als Rekapitulation eines Vortrages, den man vor längerer Zeit gehört hat, können Powerpointfolien, die man in seinem eigenen Rhythmus durchgehen kann, äußerst hilfreich sein. Übrigens auch als 8freilich unzureichender) Ersatz für einen Vortrag, den man leider verpasst hat.
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