19.5.15

Deutsche wünschen sich Schulfach "Benehmen"

Laut einer repräsentativen Umfrage des Instituts YouGov wünschen sich 75 Prozent der Menschen, dass an Deutschlands Schulen das Fach "'Benehmen" unterrichtet wird. [...] 
"Benehmen" als Schulfach, am besten gar verpflichtend? Das hört sich nach konservativem Tugendwahn an - aber drei von vier Bürgern in Deutschland (75 Prozent) sind nach einer repräsentativen Umfrage des Institutes YouGov dafür. 51 Prozent der 1330 Befragten meinten, dass Benimm-Kurse an Schulen Pflicht sein müssten, 24 Prozent wünschen es sich immerhin als Wahlfach. Ein obligatorisches Unterrichtsfach "Benehmen" läge den Befragten damit mehr am Herzen als "Wirtschaft" (48 Prozent), "Gesundheitskunde" (42), "Suchtprävention" (39) oder "Computerprogrammierung" (35). (Deutsche wünschen sich Schulfach "Benehmen", SZ 18.5.15)
Weiter unten heißt es dann in der Süddeutschen Zeitung: "Nach Ansicht des Aktionsrats Bildung sollten die Schulen in Deutschland mehr Wert auf Persönlichkeitsentwicklung legen." 
Natürlich wäre ein Schulfach "Benehmen" fehl am Platze. Sonst hieße es womöglich wie im Erdkundeunterricht, wo es - wenn falsche Ausdrücke oder falsche Grammatik verbessert werden - von Schülerseite tönt "Wir haben doch jetzt Erdkunde!", von jetzt ab: "Wir haben doch jetzt kein Benehmen." (Womit sie wohl in mehr als einem Sinne Recht haben dürften.)  
Doch eins ist an der Forderung richtig: Was Unterrichtsprinzip sein sollte, geht im laufenden Schulalltag unter Noten- und Klausurendruck leicht unter, zumal es meist - weil konfliktbeladen - viel aufwändiger zu unterrichten ist. Mancher drückt sich gern davor. 
Auch viele Lehrer klagen viel lieber im Pausengespräch  über fehlendes "Benehmen", als dass sie feste Strategien zur Persönlichkeitsbildung in ihre Unterrichtsarbeit aufnehmen.

Insofern tut eine Erinnerung gut. 

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