"Die Mauer muss weg." Der Spruch ist über 27 Jahre alt.
Die Berliner Mauer, auf den er sich bezog, ist über 25 Jahre weg.
Seitdem hat die Zahl der Grenzsperranlagen von weltweit 16 auf inzwischen 65 zugenommen. Fast täglich hört man von Plänen für neue Anlagen.
Während die "Festung Europa" sich noch darauf beschränkte, unwillkommene Einreise zu verhindern, sind europäische Regierungschefs jetzt unterwegs und bieten Diktatoren Geld dafür an, dass sie ihre Bevölkerung an der Flucht hindern.
Man stelle sich vor, Kohl hätte Honnecker Milliarden dafür geboten, die Mauer zu errichten, statt Häftlinge aus DDR-Haft freizukaufen. 1989 wäre das noch undenkbar gewesen. Heute sind wir nicht mehr weit davon entfernt. Natürlich nicht davon, Honnecker Geld anzubieten, aber die Ähnlichkeit ist doch groß.
Ich bin weit davon entfernt, abzustreiten, dass das Problem, dem sich die Bundesrepublik gegenwärtig gegenübersieht, einfach zu lösen wäre.
Ja, wir kommen sicher um schmerzhafte Maßnahmen nicht herum. Und ich plädiere in keiner Weise dafür, dass wir versuchen sollten, Flüchtlingszahlen von 10% oder 20% unserer Bevölkerung zu akzeptieren - Verhältnisse, mit denen der Libanon seit Jahren lebt.
Aber es muss doch Lösungen geben, wozu auch die, denen es gut geht, fühlbar beitragen.
Ab wann fühlen Multimilliardäre, dass ihnen etwas abgeht?
23.11.15
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