Jetzt beginnt ein kleines Mädchen zu lesen, 6. oder 7. Klasse schätze ich und höre fließende Hexameter. Jetzt wird mir klar, die Organisatoren haben nicht nur das lyrische Werk, sondern auch die Versdichtungen in die Lesung einbezogen: Reineke Fuchs.
Bald darauf ertönen im Sprechchor die Verse
Hochgeehrt ist Reineke nun! Zur Weisheit bekehre
Bald sich jeder und meide das Böse, verehre die Tugend!
Dieses ist der Sinn des Gesangs, in welchem der Dichter
Fabel und Wahrheit gemischt, damit ihr das Böse vom Guten
Sondern möget und schätzen die Weisheit, damit auch die Käufer
Dieses Buchs vom Laufe der Welt sich täglich belehren.
Denn so ist es beschaffen, so wird es bleiben, und also
Endigt sich unser Gedicht von Reinekens Wesen und Taten.
Uns verhelfe der Herr zur ewigen Herrlichkeit! Amen.
(Wer beim a-religiösen Goethe nur im Faust mit religiösen Formeln rechnet, mag die Verse nachlesen.)
Der Rekordversuch ist beendet.
Werden die Schüler nachträglich erfahren, dass sie Hexameter gelesen haben, haben sie es vorher gewusst, sind aber vor dem Versmaß gescheitert?
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