29.12.08

Historische Quellenkritik im Internet

Einige wichtige Fragen und treffende, freilich nicht unbedingt bequeme Antworten zur Quellenkritik im Netz sind hier angesprochen bzw. verlinkt.
Wer allerdings Wiederholungen und teils unfruchtbare Dialogteile scheut, kann sich auch einen zusammenhängenden Text zum Problem von Jan Hodel ansehen.

Schule, Wikis und Beat Döbeli

* Döbeli, Beat: Wiki und die starken Lehrerinnen, in: Steffen Friedrich: Unterrichtskonzepte für informatische Bildung, Lecture Notes in Informatics, September 2005
* Döbeli, Beat: Wiki und die starken Texte, in: Deutschmagazin 1/2006, Oldenbourg Verlag
* Döbeli, Beat: Wiki und die starken Potenziale - Unterrichten mit Wikis als virtuellen Wandtafeln, in: Web 2.0 und Schule, Zeitschrift Computer und Unterricht Nr 66, S. 39-41, Mai 2007

20.12.08

Handlungsorientierung

"Insgesamt wird Interessenten für das gymnasiale Lehramt geraten, [...] auf das Lehramtsstudium ganz zu verzichten."
"Die Ausbildungskapazitäten der deutschen Universitäten sind in diesem Bereich viel zu hoch."
Dass die Zahl der hessischen Lehramtsabsolventen ab 2004 absinken werde sei eine "erfreuliche rückläufige Entwicklung".

Nachzulesen in der Prognose zum Lehrerinnen- und Lehrerbedarf ab 2000, Basis "Stand: Dezember 1999".

Damals waren die Kinder, die heute aufs Gymnasium gehen, bereits geboren, das Lebensalter der Lehrer, die in den vergangenen Jahren pensioniert wurde und in den nächsten Jahren pensioniert werden, war auch bekannt.

Eine solche Fehlprognose lässt sich nicht mit Dummheit der Ministerialbürokrtie erklären. Es muss andere Gründe dafür gegeben haben.
Die Kultusministerin legte sie zum Teil offen, wenn sie ihr Vorwort unter die Frage stellte "Ist das Lehramtsstudium ein Weg in die Arbeitslosigkeit?" und dann hervorhob "Diese Faktoren unterliegen politischen Entscheidungen und sind von finanziellen Rahmenbedingungen abhängig."

12.12.08

Blogs und Web 2.0

Ein Aufsatz von Basicthinking stellt die gegenwärtige Situation in Web 2.0 m.E. sehr übersichtlich und überzeugend dar.

11.12.08

Kindliche Vorstellungen

Wissenschaftler haben untersucht, was Kinder über Politik wissen. Sie haben sich gewundert, wie viel sie wissen.
Ich bin nicht so beeindruckt. Dabei halte ich die Untersuchungen aber durchaus nicht für sinnlos, und keinesfalls möchte ich behaupten, ich hätte mir auch ohne die Untersuchung denken können, wie viel sie wissen.
Freilich, das, was ich für Politik halten würde: gesellschaftliche Problemlösung bei Interessenorientierung und Fähigkeit zur Kompromissfindung, haben die Wissenschaftler von den Kindern nicht erfragt. Dabei wissen Kinder gewiss sehr viel darüber, nämlich all das, was sich auch schon in der Familie erleben lässt.
Politisches Wissen sei, dass sie die Namen Merkel und Bush kennen und manche auch noch Schröder. Ich kannte Adenauer und die SPD. Adenauer wollte ich als Kanzler und die SPD sollte die bestimmende Partei sein. Von Politik habe ich also nicht viel verstanden. Meine Tochter hat im Kindesalter Kogons SS-Staat weithin durchgelesen. Sie versichert mir heute, sie habe ihn nicht verstanden.
Nach meinem Eindruck sagen Kinder über Politik meist das, was sie von den Eltern gelernt haben. Manche Erwachsene tun das noch mit 50 Jahren. Ich habe den Eindruck, von Politik verstehen diese beiden Gruppen nicht viel.
Man kann ihnen aber beibringen, dass sie Respekt vor anderen Menschen entwickeln und dass es wünschenswert ist, Maßnahmen zu finden, die den Interessen möglichst vieler gerecht werden. Dann haben sie schon recht viel von Demokratie verstanden, auch wenn sie eine Partei wählen, ohne recht zu wissen, welche politische Positionen sie von anderen unterscheiden.

5.12.08

LdL

Ich habe auch sonst schon auf Lernen durch Lehren hingewiesen, eine Art der Schülermotivation, die mit nahezu allen anderen Unterrichtsmethoden verbunden werden kann. Jetzt hat der "Erfinder" von LdL, Jeanpol Martin, in mehreren Blogeinträgen seine dahinter stehende Theorie erläutert. Hier das Inhaltsverzeichnis (natürlich mit Links).

Computernostalgie

Auch wenn die Bilder nicht lange über diesen Link erreichbar sein werden, ein wenig Nostalgie mit "good old Microsoft" leiste ich mir mit diesem Link auf die SZ.

4.12.08

Nicht Wissen, Handlungsfähigkeit ist gefragt

"Nicht das Wissen um etwas, sondern die Fähigkeit gesellschaftiche Phänomene zu deuten und abgewogen zu beurteilen - das muss im Geschichtsunterricht erlernt werden." Meiner Meinung nach kritisiert Hokey neue Vorstellungen zur Behandlung von Nationalsozialismus in der Grundschule zu Recht.
Abscheu vor Unmenschlichkeit, wie v. Hentig sie fordert, kann man in dem Alter schon lernen. (Eine meiner Töchter besuchte mit 8 Jahren aufgrund von Anne-Frank-Lektüre mit Interesse eine fast nur aus schriftlichen Quellen bestehende Ausstellung zum Judentum in Mühlhausen, die andere las mit 9 oder 10 Kogons SS-Staat, und es hat ihr nichts geschadet.) Wie man totalitäre Tendenzen in einer demokratischen Gesellschaft bekämpfen kann, lernt man in dem Alter noch nicht. Schon gar nicht mit verordneter Darstellung der Verhältnisse in einem Unrechtsstaat.

Ein sehr überzeugendes Konzept für Unterricht zu dem Thema findet sich hier beschrieben. Natürlich nicht für Grundschüler. Wer aber unbedingt Grundschüler darin unterrichten muss, kann z.B. Passagen aus Anne Franks Tagebuch, aus "Der gelbe Vogel" von Myron Levoy oder aus "Sternkinder" von Clara Asscher-Pinkhof vorlesen.