13.12.20

2020 Rückblick und Vorausschau

 Über dem Ärger wegen Corona haben viele vergessen, dass in Sachen Klimaschutz weltweit eine Veränderung eingetreten ist. Die konsequente Verfolgung eines Gedankens durch eine schwedische Schülerin hat weltweites Umdenken ausgelöst und dass der US-Präsident dagegen war, hat nicht verhindert, dass die EU ein Klimaschutzprogramm in Angriff genommen hat, das ohne Greta vielleicht gar nicht oder zumindest noch bescheidener entstanden wäre.

Die Coronakrise hat meiner Meinung nach manche Fehlentwicklungen aufgezeigt: Die Privatisierung des Gesundheitswesens führt Unterversorgung der Allgemeinheit herbei. Fleischfabriken sind gefährlich. Sie hat aber auch vorhandene Möglichkeiten aufgezeigt: Es geht mit weniger Flugverkehr und weniger Individualverkehr, wenn die Fernkommunikation ausgenutzt (und verbessert) wird.

Schließlich: Der Staat muss die Fähigkeit behalten, Veränderungen für alle zu ermöglichen: Regulierung der Finanzindustrie, Abschöpfung von Monopolgewinnen (Amazons Sondergewinne wegen Geschäftsschließungen), und es reicht nicht, wenn einzelne umdenken; aber auch ganze Gesellschaften können lernen.

Die giftigen Auseinandersetzungen sind schwer erträglich, aber besser, als wenn sie gewalttätig werden. (Die Sklavenbefreiung in den USA erfolgte erst nach dem blutigen Bürgerkrieg.)

Verglichen mit Menschen in Notsituationen wie Naturkatastrophen, Krieg, absoluter Armut, politischer Verfolgung oder auch nur politischer Unfreiheit geht es der deutschen Bevölkerung im Durchschnitt unfassbar gut.

Andererseits: Das, was ich hier stark vereinfachend so positiv geschildert habe, habe ich zunächst alles negativ, als zu wenig gedacht: Ich zweifle sehr, ob die gegenwärtigen Entwicklungen in eine gute Richtung führen, aber ich weigere mich, zu verzweifeln, wenn sie nicht in die Richtung führen, die ich für richtig halte.

Ein Gedanke ist mir im Gedächtnis geblieben (die genaue Formulierung nicht): Hoffnung heißt, zu handeln als wenn eine Lösung möglich wäre. Gerade in der jungen Generation gibt es dafür viele Beispiele.

1 Kommentar:

Alexander Paesch hat gesagt…

Es liegt in unserer Natur begründet und macht uns damit zugleich auch verführbar, dass wir stets gute Gründe finden, um uns große Sorgen zu machen. Dabei ist jeder Rückschlag auch eine Garantie für unser Weiterkommen und Sicherheit gründet sich letztendlich nur auf Mut. Und womöglich sind Probleme damit so unverzichtbar, wie ganz anderen Orts die Dunkle Materie?