Wie lange her kommen einem die Auseinandersetzungen der Bush-Ära und selbst der Vorwahl-Kampf zwischen Hillary Clinton und Barack Obama vor! Und doch ist die Weltpolitik noch immer ganz wesentlich von den Fehlern aus der Bush-Zeit überschattet. Und Obama könnte daran scheitern, dass er sie nicht so überwinden kann, wie er sich das erhoffte. Das gilt nicht nur für seinen Versuch, die unglückseligen Kriege gegen Irak und Afghanistan zu beenden.
Doch nun zu dem Interview:
Huffington: Die Mainstream-Medien formulieren immer nur Gemeinplätze, sie sehen alles durch einen Rechts-gegen-links-Filter. Es ist absurd, den Krieg im Irak durch diesen Filter zu betrachten – die Mainstream-Medien machen es trotzdem. Senator Sam Brownback zum Beispiel ist ein renommierter Republikaner, und er ist gegen den Eskalationsplan des Präsidenten für den Irak. Trotzdem reden die meisten US-Journalisten weiter von "Druck von links". Den Bloggern fällt unter anderem die Rolle zu, die Mainstream-Medien aufzurütteln: Hört endlich auf, so reflexhaft zu berichten! Das Gleiche gilt für Themen wie die Gesundheitspolitik oder den "Krieg gegen Drogen".
SPIEGEL ONLINE: Barack Obama ist für Blogger im Moment augenschenlich interessanter als Hilllary Clinton, es wird mehr über ihn geschrieben – warum? Und wie inwieweit beeinflusst das die Allgemeinheit?
Huffington: Vorwahlen wurden immer vor allem von jenen beeinflusst, die sich politisch am stärksten engagieren – Blogs sind da nur ein weiteres Element. Für die meisten Blogger ist Authentizität ein wichtiges Kriterium. Sie reagieren allergisch auf übervorsichtige Politiker. Das ist Hillary Clintons Problem mit der Blogosphäre: Sie ist so berechnend, dass man es förmlich riechen kann. Jeder Gedanke wurde von ihr und ihren Ratgebern auf vielfache Weise durchgegangen. Das ist so künstlich!
Hillary und Barack ziehen an einem Strang. Wer hätte es damals gedacht?
Und wie schwer fällt ihnen, gegen Netanjahu und die Folgen der Siedlungpolitik anzukommen und einen Weg zum Frieden zu eröffnen.
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