21.4.11

Netzgespür oder Internetkompetenz?

Sascha Lobo schreibt in Spiegel online über Netzgespür.
Ehrlich gesagt: ich lese in dem Artikel nur, dass Netzgespür heuristisch und haptisch ist. Das erste gebe ich zu. Das gilt für jede Tätigkeit, für die man Erfahrung braucht. Kleinkinder haben dabei den Vorzug, dass sie mit wenigen Erfahrungen nicht so viele falschen Vorerwartungen haben können.

Haptisch aber ist das Netz nicht, sondern die Touchscreen.

Alle anderen Aussagen sind Details, die mir zwar weitestgehend bekannt sind, aber deren Zusammenhang mit Netzgespür mir nicht erklärt wird. Offenbar braucht man zum Verständnis des Textes ein Netzgespür, das ich von anderen Texten her kommend nicht habe.
Faszinierend ist für mich, wie man das Ein- und Ausschalten von Geräten zu einer Sache von Gespür gemacht hat. Jede Rationalität ist abgeschafft, bis zum Abschalten eines Gerätes überhaupt nur noch ein ausgelagerter Schalter taugt. Kein Wunder, dass wir unseren Energieverbrauch nicht in den Griff bekommen.

Zu Internetkompetenz, die mehr ist als Netzgespür, gehört auch eine Ahnung über die Gefahren im Netz (vgl. u.a. Adamek: Die Facebook-Falle). Die bekommt man bei der heuristischen Vorannahme, dass es keine beachtenswerten Gefahren gibt, immer erst zu spät mit, so wie gegenwärtig die japanische Gesellschaft die Gefahren der friedlichen Nutzung der Kernkraft.

Gute Hilfen zum Erwerb von Fähigkeiten zur Gefahrenabwehr bietet Klicksalat (mein Dank an Karl und Jörg!).

Zum Umgang mit dem Netz vgl. auch Die Institution und der Dämon über Kontrollverlust.

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