30.12.12

Was hat sich getan seit 1972? Was wird 2052 sein?

Der Club of Rome hat 1972 mit "Grenzen des Wachstums" einen energischen Warnruf ausgestoßen, indem er allgemeine Warnungen mit konkreten computersimulierten Szenarien unterfüttert hat. Schon 1973 ist den Industrieländern in der Ölkrise bewusst geworden, wie abhängig sie allein schon von einem Rohstoff war (und noch ist). Dennoch hat es nicht an Kritikern gefehlt, die vorausgesagt haben, dass die Entwicklung nicht so schrecklich verlaufen werde, wie in den Szenarien für den Fall eines totalen Umsteuerns vorausgesagt.
40 Jahre darauf meldet sich der Club of Rome wieder mit einer sehr umfassenden Studie. Angesichts der fatalen Aussichten, die die unzureichenden Versuche, den Klimawandel zu verzögern, uns inzwischen beschert haben, betont er freilich weniger die Probleme als die Machbarkeit einer Umsteuerung.

Im Vorwort des neuen Werks "2052. Der neue Bericht an den Club of Rome. Eine globale Prognose für die nächsten 40 Jahre" heißt es (zitiert nach der "Leseprobe"):
Wenn Grenzüberziehung einmal eingetreten ist, dann gibt es nur noch zwei Wege zurück auf die Ebene der Nachhaltigkeit – entweder gesteuerter Niedergang durch die geordnete Einführung einer neuen Lösung (Fisch aus Fischfarmen) oder Zusammenbruch (man isst keinen Fisch mehr, weil es  keinen mehr gibt – und entzieht den Fischern damit die Lebensgrundlage, wie nach 1992 in Neufundland geschehen). Grenzüberziehung kann nicht dauerhaft aufrechterhalten werden. Wenn man das versucht, werden sich sehr schnell unlösbare Probleme ergeben. Durch diese Probleme wird die Moti vation, neue Lösungen zu identifizieren und umzusetzen, deutlich erhöht. Eine neue Lösung taucht aber nicht von heute auf morgen auf, sondern erst nach einer
»Verzögerung bei der Lösung und Umsetzung«, die leicht zehn Jahre dauern kann. Selbst wenn man also beginnt, bevor die Grundlagen ganz verschwunden sind, geht man das Risiko ein, diese vollends zu verbrauchen, während man noch auf eine neue Lösung wartet. Das war die eigentliche  Botschaft von Die Grenzen des Wachstums von 1972.
"Hoffnung ist so wichtig wie das Leben selbst", sagte Vaclav Havel. (Zitatnachweis im Vorwort auf S.14)
Ich schließe mich ihm an und hoffe demnächst noch mehr über den Gegenstand des Buches - und vielleicht auch über das Buch - zu berichten. (Vorläufig verweise ich nur auf das Stichwort Klimawandel auf diesem Blog und auf die aktuelleren Artikel zum selben Thema in meinem politischen Tagebuch)

22.12.12

Motivation (Fortsetzung der Blogparade)

Die am 30.9. begonnene Blogparade geht dank Georg Rückriem und teacherido weiter.

Georg Rückriem schreibt am 20.1.12 über Sinn als die Voraussetzung von Motivation. (Doch auch sein Beitrag über Lernkultur gehört in unseren Zusammenhang.)
Und am 21.1. schreibt er zu teacheridos Blogbeitrag über den Unsinn extrinsischer Motivation.
teacherido hat für heute eine Antwort auf Georgs Beitrag angekündigt. Meinerseits werde ich wohl erst nach den Feiertagen darauf reagieren.
Nur eine kurze Andeutung zur Wirksamkeit extrinsischer Motivation: Ein wesentlicher Grund, dass der vierte Band von Uwe Johnsons Jahrestagen trotz dessen Schreibhemmung doch noch zustande kam, war vermutlich Siegfried Unselds Druck. (vgl. Uwe Johnson – Siegfried Unseld: Der Briefwechsel. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1999, ISBN 3-518-41072-5.)

Motivation ist wichtiger als Intelligenz (Mathe als Beispiel)

CSpannagel plädiert für den Sinn extrinsischer Motivation bei seiner Erläuterung des Hörsaalspiels "Ring the Bell". (7.5.13)

Motivationstheorien an Beispielen (ZEIT online 19.9.2016)

6.12.12

Zeichen des Gedenkens


Die rote Schleife steht für Solidarität mit Aidskranken
die gelbe für ?Link?*
das grüne Band für ?Link? und allgemein für die demokratischen Bewegungen in autoritär verfassten  Gesellschaften
Ein grüner Twitteravatar stand für Solidarität mit den Demokraten im Iran. Die meisten sind verschwunden.
Ich meine die grünen Twitteravatare.

Für mich steht die Farbe Grün gegenwärtig auch für die Hoffnung, dass die Frankfurter Rundschau uns erhalten bleibt.

Ob die gelbe Schleife im 19. Jh. im Andenken an Gefangene des Bürgerkriegs getragen wurde, ist unsicher. Aber das Zeichen für Solidarität und Gedenken sind jedenfalls sehr viel älter.

In that flickering light, the transformation of a willow garland into a yellow ribbon seems natural enough. At the same time, it would be difficult to argue on the basis of evidence in the history of the song that the yellow ribbon has any claim to being a traditional symbol.
Folklorists who have had occasion to discuss the matter with the Archive staff have been bothered by two decidedly untraditional aspects of the yellow ribbon. First, the color seems expressly contrary to tradition. We have already noted that yellow seems to have appeared in the two popular songs that bear on this for reasons of scansion rather than to evoke ancient associations. The discussion of color symbolism in Charles Platt's Popular Superstitions (London: H. Jenkins, 1925) suggests that white might have been a more appropriate choice, and indeed, in at least two versions of the returning prisoner story taken from oral tradition the symbol is a white ribbon or kerchief. (Zur Tradition der gelben Schleife)