7.7.14

Geschichte als Instrument

Gerade das unsere Gegenwartsepoche der Aufarbeitung prägende einvernehmliche Zusammenwirken von Geschichtspolitik, Gedenkkultur und Zeitgeschichte verstößt gegen den Grundsatz, dass nur und immer die Infragestellung des allgemein Anerkannten die Weiterentwicklung der Wissenschaft sichert.[18]  (Martin Sabrow: Geschichte als Instrument: Variationen über ein schwieriges Thema, Aus Politik und Zeitgeschichte, 14.10.2013, S.10)
Derselbe Sabrow hält freilich auch mit Befriedigung fest: 
Der Wille zur historischen Offenlegung ist noch in der Bonner Republik erfolgreich gegen alle Schlussstrichforderungen angegangen, er hat [...] den in der Kontroverse um die Wehrmachtsausstellung Mitte der 1990er Jahre zum letzten Mal machtvoll aufgeflammten Vorwurf der nationalen Nestbeschmutzung endgültig hinter die Grenzen des gesellschaftlich ungestraft Sagbaren verbannt. (ebd, S.8 - Hervorhebung von mir) 
 Wissenschaft muss in Frage stellen und ethischen Prinzipien folgen. Nicht immer gelingt das zufriedenstellend. Je mehr Forschung von Drittmitteln abhängt und Publikationen dem jeweiligen Hype folgen, umso mehr ist beides gefährdet.
(Dieser Eintrag dient dem Hinweis auf das gesamte Heft APZ 42-43 2013 "Geschichte als Instrument")

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