19.2.15

Anforderungen an Lehrer von heute aus der Sicht von Hilbert Meyer


Lehrer sollten Methodendreiheit einsetzen, SZ 18.2.15
[...] In meinem Buch unterscheide ich drei Grundformen des Unterrichts: die direkte Instruktion, was im Prinzip dem Frontalunterricht entspricht, den individualisierenden Unterricht, der insbesondere an Grundschulen als Wochenplanarbeit praktiziert wird, und den kooperativen Unterricht, etwa in Form von Projektarbeit. In der direkten Instruktion, in der die Lehrer weitgehend die Wissensvermittlung übernehmen, wird nicht abgestimmt - aber die Schüler sollten immer wieder kritische Rückfragen stellen können und die Möglichkeit haben, eine Gegenposition zum gelehrten Stoff einzunehmen. In den anderen beiden Grundformen können die Schüler lernen, selbstorganisiert und solidarisch zu arbeiten. [...] 
Sie müssen lernen, unterschiedliche Rollen einzunehmen. Sie sollten zudem von der Vorstellung wegkommen, alle Inhalte selbst vermitteln zu wollen. Dieser Anspruch wird durch die Digitalisierung der Medien hinfällig werden und ist es teilweise jetzt schon. Die digitale Welt ist einfach da und die Frage ist nicht ob, sondern wie die Schule damit angemessen umgeht. Wichtiger wird es dementsprechend, den Schülern die Kriterien für korrektes fachliches Arbeiten beizubringen, damit sie nicht beliebige Wikipedia-Inhalte kopieren. Die kritische fachliche Auseinandersetzung lässt sich nicht durch elektronische Medien ersetzen.
Was mir daran gefällt: Dass er nicht die technischen Hilfsmittel in den Vordergrund stellt. 
Was mir fehlt, ist vor allem der Hinweis auf LdL und OER*, doch hätte ich mir auch einen Hinweis auf die große Bedeutung, die dem gesellschaftlichen Umfeld als Lernraum zukommt, gewünscht. (vgl. z.B. bei Herrn Rau Jugend forscht, Bibliotheksbesuch)

*Hier ein Hinweis auf OER für Geschichte

Ergänzend:
5 Geheimnisse des guten Unterrichts

Mein Kommentar: Geheimnisse sind das zwar nicht gerade, auch ist die Aufgliederung einer komplexen Aussage in angeblich einzelne Aussagen gegenwärtig schon so beliebt, dass man sie fast schon modisch nennen könnte.
Aber es bleibt immer wieder nützlich, sich klar zu machen, worauf es für LehrerInnen ankommt. 

  • Methodenvariation (sieh Meyer)
  • anregende Anforderungen
  • Klarheit über Lernziele und Lernschritte auch für die Schüler
  • eine wertschätzende Beziehung zwischen SchülerInnen und LehrerInnen
  • daraus folgend: Berücksichtigung von Störfaktoren bei den Schülern durch den Lehrer und Bemühen der Schüler, Konzentration auf den Unterricht für alle zu ermöglichen
  • ständige Rückmeldungen zwischen Schülern, Lehrern und Kollegen
(Natürlich versuche auch ich zu gliedern, aber ein wenig anders. Hauptsache kurz.)

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