Zwar bin ich fest überzeugt, schon einmal auf dies Gespräch mit einem Aborigine eingegangen zu sein, aber da ich keinen Eintrag dazu finde, setze ich den Hinweis - noch einmal? - hierher.
Und das war's, was ich (freilich anderswo) geschrieben hatte:
Ich glaube, es bedarf nicht einer Tradition von 40 000 Jahren, um nicht verloren zu sein, sondern eine Aufgabe, die man voll und ganz annehmen kann.
Die kann dann ein Bei-sich-sein erzeugen wie bei Gandhi, den Männern des 20. Juli, Matin Luther King und Nelson Mandele.
Doch das Bei-den-Vorfahren-sein, wie es die Aborigines kannten, ist freilich seit Beginn der Jungsteinzeit verloren gegangen. Zu hektisch wurde da der Wandel.
Dagegen hat der junge Joseph laut Thomas Mann noch etwas von der alten Kontinuität gekannt, die die späteren Namensträger mit ihren Vorgängern verband wie etwa seinen Eliezer mit dem Abrahams.
Joseph „sah durch ihn hindurch eine unendliche Perspektive von Elezergestalten, die alle durch den Mund des gegenwärtig Dasitzenden Ich sagten, und da man im Dämmer des schattenmächtigen Baumes saß, hinter Eliezer aber die hitzig durchsonnten Lüfte flirrten, so verlor diese Identitätsperspektive sich nicht im Dunkel, sondern im Licht.“ (Der junge Joseph, zweites Hauptstück, S.312)
Ein Mitglied der stolen generation kann freilich nicht mehr so Ich sagen. Aber er wird sich bei seiner Entscheidung gegen Küstenaustralien und für Outback bewusst mit seinen Vorfahren identifiziert haben, für die das generationenumfassende Ich noch selbstverständlich war. Das unterscheidet ihn freilich von uns, die wir in Nachfolge von Bismarck, Ebert, Möllemann und Westerwelle ich sagen.
8.4.08
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