1.7.09

Twitter und die IMs

Twitter ist ein sehr geeignetes Instrument, um mit Internetbekanntschaften in Verbindung zu bleiben und sich über gegenwärtige Interessen und Arbeiten auszutauschen.
Andererseits hat es als Nachrichtenmedium des Privatmanns die SMS ergänzt. Kamen beim Zusammenbruch des Welthandelszentrums 2001 die letzten SMS aus den Türmen, so wurde bei dem Hotelanschlag in Mumbai getwittert.
Bei Nachrichtenmedium merkt man freilich, dass BILD dabei seine Privatreporter gewonnen hat, die es nicht sehr erfolgreich und begleitet von - berechtigter - Empörung in den Medien gesucht hat.
Twitterer lassen sich wunderbar als informelle Mitarbeiter jedes Beobachtungsdienstes ausbeuten, sei es BILD, sei es Presse allgemein oder ein Staatssicherheitsorgan. Ein Beispiel dafür lieferte ein Tweet von sachark: "Am Nebentisch im ICE sitzen zwei prominente Spielerberater und ein Anwalt. Sie diskutieren seit 15 Minuten einen Ballack-Transfer zum HSV." Ich habe ihn gelesen, kurz "Wer glaubt's?" gedacht und weiter nach etwas Interessantem gesucht.
Binnem kurzen gingen Nachrichten vom Blog Nur der HSV, von BILD, Express und rp-online (ich werde viele übersehen haben) hinaus.
Twitter wird wahrgenommen, und mit seiner Suchfunktion (am rechten Rand dieses Blogs) ermöglicht es, alle Tweets gezielt zu Stichwörtern, die einen interessieren, zu durchsuchen. Hat man jemanden gefunden, der zu dem Stichwort schreibt, das einen interessiert, kann man all seine Tweets auf das hin durchgehen, was einen sonst noch an ihm interessieren könnte. Zum Thema Fluchtabwehr wird man nicht viel finden, aber man könnte ja auch andere Stichwörter eingeben.
Nicht, dass man mit dieser Methode Terroristen herausfinden könnte. Aber sie kann einen vergleichsweise unaufwändig über das informieren, was jetzt zigtausende von Stasiakten füllt: Unbewiesenes, Banales über Privatleben, was man benutzen kann, um zu verunsichern und so seine Ziele gegen den Abgeschöpften durchzusetzen.

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