2.7.11

Gerechtigkeit und Frieden

Vor dem Tod sind alle gleich. Vor ihm gilt kein Verdienst. Seine Gerechtigkeit ist die totale Gleichheit. Entsprechend gibt es beim Kirchhofsfrieden, wo alle Unzufriedenen getötet werden, keinen Streit mehr um Gerechtigkeit.
Ein Kirchhofsfriede kann geschaffen werden durch einen Diktator und seine Geschöpfe, die er alle töten kann. Durch eine Clique, durch eine Minderheit, durch eine Mehrheit.

Auch beim Burgfrieden, bei der Abwehr eines äußeren Feindes, gibt es keinen Anspruch auf Gerechtigkeit, der wird auf später vertagt.
Der Feind kann die Not sein. Dann bekommt der Pharao alle Rechte, weil er allein Not fernhalten kann (vgl. auch Königsheil). Hält er die Not nicht fern, versucht sich ein neuer an der Aufgabe.
Not könnte auch der Klimawandel sein. Jedenfalls versuchen Atomkraftbefürworter ihn manchmal in diesem Sinne auszunützen, seit Fukushima mit sinkendem Erfolg.

Geht es einem besser, will man einen positiven Frieden, die Abwesenheit struktureller Gewalt, gleiche Chancen für alle. Und dann gibt es Dauerstreit, weil jeder will, dass es ihm gerecht gemacht wird. Der Blinde, der Rollstuhlfahrer, der Ingenieur und der Künstler. (Der braucht Mäzene, also am besten bodenlos Reiche. Der Arme braucht Spiele/Opium, also Stars. Am besten gleiche Chancen, Superstar zu werden. Dafür spielt man Fußball oder geht zum Casting.)

Nachtrag:
Bibelstellen: Ps 85,11; Jes 32,17; Röm 14,17; Jak 3,18

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