" Warum setzt die moralische Verpflichtung, seine Schulden zu begleichen, jede andere Moral außer Kraft?", fragt David Graeber.
Das Problem, dass eine Wirtschaft durch Schulden erdrosselt werden kann, existiert ja nicht nur in Griechenland. Der IWF zwingt eine Vielzahl von Ländern der Dritten Welt, besonders in Afrika, in eine Sparpolitik, die Grundnahrungsmittel und Bildung verteuert und damit für einen Großteil der Gesellschaft unerschwinglich macht.
Dieselben Banken, die von den Staaten gerettet worden sind, dürfen jetzt gegen ihre Retter spekulieren und den Preis der Rettung immer höher schrauben. Ist das richtig?
Aber muss es nicht eine Regel geben, die über den Staaten steht, damit sich nicht alle hemmungslos verschulden?
Bedarf es nicht andererseits eine Regulierung, damit nicht alles zur Spekulation ausgenutzt werden kann? Dürfen Nahrungsmittelpreise spekulativ nach oben getrieben werden, so dass Millionen von Menschen verhungern? (sieh Aktion von Campact!)
Das sind Fragen, die wohl nicht nur vom ökonomischen Standpunkt aus reflektiert werden sollten. Aber moralische Argumentation ganz ohne Berücksichtigung ökonomischer Zusammenhänge griffe vermutlich auch zu kurz. - Freilich, welcher Interpretation der Ökonomie darf man vertrauen?
In Hessen ist an die Stelle des Faches Gemeinschaftskunde ein Fach "Politik und Wirtschaft" getreten.
Wird dabei der Zusammenhang von Wirtschaft und Politik genügend reflektiert?
Darf Wirtschaftsethik dabei ganz ausgeklammert werden und den Fächern Religion und Ethik überlassen werden?
Zur Kritik an Finanzspekulationen gegen Gesellschaften und zur Begründung eines Systems, das sie vermeidet, vgl. Monetative.
23.5.12
Schuld, Schulden, Moral
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