Schon jetzt wird an vielen Schulen über die Schülerstreiks diskutiert. Ich möchte eine Blogparade anregen, in der verschiedene Aspekte der Streiks behandelt werden.
Meine These:
Die Schülerstreiks sind ein Widersinn und ein unerhörter Glücksfall.
Ein Widersinn sind sie, insofern sich die Schüler dabei selbst schädigen und Zeit, die sie mit der Beschäftigung mit dem Klimawandel verbringen könnten, auf der Straße stehen und die meisten Erwachsenen sich schon längst eine Meinung über den Klimawandel gebildet haben und die Regierungen nicht erkennen lassen, dass die Streiks sie beeindrucken.
Diese Einschätzung ist verständlich, aber sie verkennt die Situation, in
der wir heute stehen.
1962
hat R. Carson das Insektensterben von 2018 vorausgesagt. Viele haben
ihr geglaubt, das Buch wurde ein Bestseller. Nach und nach entstand
eine weltweite Umweltbewegung.
Es
dauerte 30 Jahre bis es zur ersten 1992 in Rio
de Janeiro
zur ersten Weltumweltkonferenz kam, wo bereits ein weltweite
Übereinkunft beschlossen wurde, "die
globale
Erwärmung
zu
verlangsamen sowie ihre Folgen zu mildern" (Wikipedia).
Weitere
23 Jahre dauerte es, bis 2015 in Paris auf der 21.Weltklimakonferenz eine
Einigung zwischen großen und kleinen Staaten zustande kam, die
relativ konkrete Ziele formulierte, wie die Klimaerwärmung auf 1,5
bis 2 Grad beschränkt werden könnte.
Doch
bereits drei Jahre darauf sind viele Staaten - unter anderen die USA
und Deutschland - von diesen Zielen abgerückt.
Das
geschah, obwohl es inzwischen Millionen von Klimaaktivisten gibt und
eine überwältigende Mehrheit der halbwegs Informierten begriffen
hat, dass der Klimawandel gegenwärtig die größte Herausforderung
an die Menschheit ist.
In
dieser Situation sind die meisten Klimaaktivisten resigniert. Sie
kämpfen mit allem Elan an ihren wichtigen Einzelprojekten; aber sie
sehen keine Chance, wie die Menschheit trotz aller Widerstände
rechtzeitig gemeinsam handelt.
Da
kommt die damals 15-jährige schwedische Schülerin Greta auf einen
Gedanken, was sie als Einzelne tun kann, wo Millionen von Erwachsenen
resigniert sind.
Sie
macht sich keine
Hoffnungen, dass sie damit Erfolg hat. Aber sie sieht, dass sie eine
kleine Chance hat eine breite Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu
machen, was die heutige Erwachsenengeneration ihren Nachkommen
angetan hat. Und nach monatelangem "widersinnigen"
Schulstreik wird sie zu einer Weltkonferenz nach der anderen
eingeladen und fährt mit der Eisenbahn dorthin, ohne dass
zusätzliches CO² entsteht, das nicht auch ohne ihre Fahrt entstanden
wäre.
Zum
ersten Glücksfall (Greta) kommt ein zweiter. Weltweit greifen
Schüler ihre Botschaft auf und konfrontieren die Generation der
Erwachsenen damit, was sie den folgenden Generationen hinterlässt.
An
dieser Stelle entsteht bei vielen, die schon seit Jahren und
Jahrzehnten resigniert sind, eine Hoffnung. Das scheinbar
Widersinnige hat seinen Sinn.
Liste der bisherigen und der geplanten Schulstreiks
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