25.1.25

Die Fackel. Lesebuch für höhere Schulen Band VII

 Verlag: Vandenhoeck  & Ruprecht 2. Auflage ohne Jahr. (Ein Vereis auf die Artemisausgabe von Goethe 1949-54 lässt aber auf die 2. Hälfte der 1950er Jahre schließen.)

Im Bilderanhang außer der Manessischen Liederhandschrift und dem Dresdner Zwinger nur religiöse Themen und Kirchen oder Teile davon wie die Stifterfiguren am Naumburger  Dom

Albrecht Altdorfer: Kreuzigung 

Bemerkenswert scheint mir die realistische Darstellung

und andererseits die ungewöhnlich lange Leiter, die das

Hinaufreichen des Schwammes als eine schwierige

Aktion erscheinen lässt.


Eine große Auswahl von Texten von germanischer Dichtung bis zur Goethezeit bei einem sehr hohen Anteil mittelhochdeutscher Texte (z.B. außer der Lyrik längere Abschnitte aus den Epen, jeweils auf mittelhochdeutsch)

Über Meier Helmbrecht wird F. Panzer zitiert: "Er erst wird wirklich positiv, weil bei ihm, um mit Schiller zu reden, die Abneigung gegen die Wirklichkeit nicht wie bei Neidhart einer sinnlichen Quelle, sondern dem entgegenstehenden Ideale entspricht. Sein Werk behauptet im geschichtlichen, wie ästhetischen Sinne einen Rang, der es dem Besten an die Seite stellt, was unsere mittelalterliche Dichtung überhaupt hervorgebracht hat. [...] Nicht trägt er im Predigtton abstrakte Lehren vor; sie ergeben sich vielmehr gleichsam absichtslos und zufällig als Begleiter und Folgen einer spannenden Erzählung, und der Dichter zeichnet ein anschauliches Kulturbild, indem er nur den Zwecken seiner künstlerischen Darstellung zu genügen scheint."(Seite 185). 

Aus heutiger Sicht wird den Schüler*innen eine Menge zugemutet wie auch in Texten von Bultmann: Humanismus und Christentum und Korff: Der Subjektivismus der Goethezeit.   Deutlich wird gegenüber späterer Bevorzugung von Ganzschriften das Bemühen um geistesgeschichtliche Einordnung.

Von Petrarca:

Die Besteigung des Mont Ventoux 

und Sonett 183

Von wannen nahm Amor das Gold, zu weben

Ein blondes Flechtenpaar? Und jene Rosen

Von welchen Dornen? Und von welchen Moosen

Den zarten, frischen Reif mit Puls und Leben?

Woher die Perlen, zügelnd zu umschweben

Der süßen Worte züchtig fremdes Kosen?

Woher der Stirn, der heitern, wolkenlosen,

Die Zauber all', die göttlich sie umweben?

Von welchen Engeln stieg, aus welcher Sphäre

Herab so himmlisches, so schmelzend Singen,

Daß wenig nun zu schmelzen bleibt hienieden?

Von welcher Sonn' entsprang des Lichtes Hehre

In Augen, die mir Krieg und Frieden bringen,

So mir das Herz in Eis und Feuer sieden?

















Der Text Die höfische Dichtersprache (offenbar vom Mitherausgeber F. Panzer) umfasst gut 7 Seiten. Zwei davon sind hier wiedergegeben. (Zur Wiedergabe der vollständigen Fotos bitte anklicken!)



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