Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht 2. Auflage ohne Jahr. (Ein Vereis auf die Artemisausgabe von Goethe 1949-54 lässt aber auf die 2. Hälfte der 1950er Jahre schließen.)
Im Bilderanhang außer der Manessischen Liederhandschrift und dem Dresdner Zwinger nur religiöse Themen und Kirchen oder Teile davon wie die Stifterfiguren am Naumburger Dom
Albrecht Altdorfer: Kreuzigung
Bemerkenswert scheint mir die realistische Darstellung
und andererseits die ungewöhnlich lange Leiter, die das
Hinaufreichen des Schwammes als eine schwierige
Aktion erscheinen lässt.
Eine große Auswahl von Texten von germanischer Dichtung bis zur Goethezeit bei einem sehr hohen Anteil mittelhochdeutscher Texte (z.B. außer der Lyrik längere Abschnitte aus den Epen, jeweils auf mittelhochdeutsch)
Über Meier Helmbrecht wird F. Panzer zitiert: "Er erst wird wirklich positiv, weil bei ihm, um mit Schiller zu reden, die Abneigung gegen die Wirklichkeit nicht wie bei Neidhart einer sinnlichen Quelle, sondern dem entgegenstehenden Ideale entspricht. Sein Werk behauptet im geschichtlichen, wie ästhetischen Sinne einen Rang, der es dem Besten an die Seite stellt, was unsere mittelalterliche Dichtung überhaupt hervorgebracht hat. [...] Nicht trägt er im Predigtton abstrakte Lehren vor; sie ergeben sich vielmehr gleichsam absichtslos und zufällig als Begleiter und Folgen einer spannenden Erzählung, und der Dichter zeichnet ein anschauliches Kulturbild, indem er nur den Zwecken seiner künstlerischen Darstellung zu genügen scheint."(Seite 185).
Aus heutiger Sicht wird den Schüler*innen eine Menge zugemutet wie auch in Texten von Bultmann: Humanismus und Christentum und Korff: Der Subjektivismus der Goethezeit. Deutlich wird gegenüber späterer Bevorzugung von Ganzschriften das Bemühen um geistesgeschichtliche Einordnung.
Von Petrarca:
Die Besteigung des Mont Ventoux
und Sonett 183
Von wannen nahm Amor das Gold, zu weben
Ein blondes Flechtenpaar? Und jene Rosen
Von welchen Dornen? Und von welchen Moosen
Den zarten, frischen Reif mit Puls und Leben?
Woher die Perlen, zügelnd zu umschweben
Der süßen Worte züchtig fremdes Kosen?
Woher der Stirn, der heitern, wolkenlosen,
Die Zauber all', die göttlich sie umweben?
Von welchen Engeln stieg, aus welcher Sphäre
Herab so himmlisches, so schmelzend Singen,
Daß wenig nun zu schmelzen bleibt hienieden?
Von welcher Sonn' entsprang des Lichtes Hehre
In Augen, die mir Krieg und Frieden bringen,
So mir das Herz in Eis und Feuer sieden?
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