Man musste schon zu den Eingeweihten im hessischen Schulbetrieb gehören, um zu wissen, wie viel Ärger das den Schulen verordnete Schulverwaltungsprogramm LUSD den Schulleitungen bereitete.
Die neue LUSD macht es endlich öffentlich: Schulzeugnisse können nicht gedruckt werden, weil Hessens Zentralrechner die Fächer der Schüler vertauscht, weil er bei Fehlstundenstundenangaben plötzlich negative Zahlen produziert (waren die Schüler doppelt in der Schule?), weil Schülerkurse verdoppelt werden usw..
Doch um das zu steigern fordert Hessens Kultusministerin gleich nach diesem Chaos, die Schulen sollten mit demselben unfertigen Programm am Zentralcomputer auch die Zulassung zum Abitur prüfen lassen. Eingabezeiten für einen Satz Daten, die früher bei wenigen Sekunden lagen, schwanken jetzt zwischen fünf und zwanzig Minuten. Schüler, die alle Bedingungen für die Zulassung erfüllt haben, werden vom Computer nicht zugelassen. Ein Kurs, der von einer Schülerin mit 14 Punkten absolviert wurde, wird vom Computer unterdrückt, die Schülerin daher nicht zugelassen. Studienleiter laufen mit Eieruhr durch die Schule, weil sie nur alle sieben Minuten eine neue Eingabe in den Computer vornehmen können.
Die Kultusministerin lässt ihre Sprecher dazu verlauten, die Studienleiter hätten die notwendigen Schulungen nicht besucht und deshalb den Computer falsch bedient.
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1 Kommentar:
Ich weiß keine Details, lese nur ab und zu Andeutungen in Blogs. Es passt leider in mein Weltbild, aber das macht es für euch auch nicht leichter. Ich fluche oft genug auf unsere bayernweite Software, aber da gibt es wenigstens nur kleinere Fehler. Und die Reaktion aus dem Kultusministerium ist Hohn.
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