17.3.07

Feldpostbriefe 1941 - 1945

Eine Analyse von Feldpostbriefen aus dem Russlandfeldzug 1941-45 und die Briefe mit originalem Schriftbild und Transkription finde ich ganz beachtenswert

Textarbeit

Eine interessante Seite zur Textarbeit und fürs Klausurentraining in Geschichte findet sich bei nahol.

16.3.07

Lehrerbeurteilung in den USA

Den Stein der Weisen für die Verwendung zentral gesammelter Schülernoten glaubt man in den USA im Staat Colorado gefunden zu haben. Wenn man über Jahre hin Schülernoten sammelt und sie dann mit den Lehrern, die die Schüler unterrichtet haben, verknüpft, müsste man doch einhöchst objektives Kriterium für Lehrerleistung haben. Es lassen sich noch weitere einfallsreiche Rechtfertigungen für Datenverknüpfungen ausdenken.
Zentrales Sammeln von Schülernoten ist erst der erste Schritt.

8.3.07

Förderung

„Trotz erheblich schlechterer Einstiegs-Noten haben besonders geförderte Hauptschüler "massiv bessere Ausbildungsplatz-Chancen als deren bisherige Mitschüler in den Regelklassen" teilt das hessische Kultusministerium mit (Presseinformation vom 8.3.07).
Vielleicht erkennt man dort auch einmal, dass Schüler der 3. Grundschulklassen mehr Förderung brauchen und nicht allein höhere Forderungen durch Vergleichsarbeiten, die an Standards, nicht aber an Lernvoraussetzungen orientiert sind. “

3.3.07

Sinnvolle Schulreformen

Nach seinem Bericht über den Tod einer engagierten Lehrerin, die sich offenbar von den Anforderungen der Schulaufsicht überfordert fühlte, schreibt Martin Spiewak jetzt in der ZEIT:
"Kaum jemand in der Schulverwaltung scheint alle Reformen zusammen in den Blick zu nehmen. So muss es misslingen, die Schulzeit zu verkürzen, den Unterricht zu verdichten und gleichzeitig lernschwache Schüler zu fördern."
und fährt dann fort:
"Kein Stopp der Reformen also, aber eine Art Moratorium. Bevor die Bildungspolitik weitere Neuerungen ausprobiert, sollte sie prüfen, welche der bisherigen sich als sinnvoll erweisen. Zehn bis fünfzehn Jahre dauere es, schätzte der ehemalige Pisa-Koordinator Jürgen Baumert einmal, bis Schulreformen Früchte tragen. Diese Zeit sollte man den Schulen geben ..."

Was statt dessen passiert, berichtet eine Lehrerin aus Thüringen:
"Kurz nach der Wende wurde beschlossen, das Abitur um ein Jahr nach vorne zu verlegen. Arbeitspläne wurden umgeschrieben, die Kollegien richteten sich auf die Veränderung ein. “Kommando zurück!”, hieß es dann aber plötzlich: Thüringen lässt sich wieder ein Jahr mehr Zeit. Dieses Jahr bedeutet das eine Doppelbelastung, da sowohl in der 12. als auch in der 13. Klasse Abiturarbeiten geschrieben werden. Nicht wenige Lehrkräfte unterrichten in beiden Klassenstufen."

Beachtenswert ist auch, was Lehrer auf Spiewags Bericht über das Schicksal der Lehrerin zu sagen hatten.

Ich stimme dem Kommentar einer Lehrerin voll zu, die schrieb:
"Kinder nur noch als Hardware zu sehen, in die möglichst effizient möglichst viel Daten einzuspeichern sind, wäre für uns als Studenten zu wilhelminisch gewesen. Wir wollten Kinder nicht als Material benutzen, wir wollten ihnen auf ihrem Weg einen Schritt weiterhelfen. Wir hatten also andere Erfolgkriterien als die, um die es jetzt geht."

Die Zielvorgabe, die Finnland bei den PISA-Tests so erfolgreich gemacht hat, war:
Kein Kind soll zurückbleiben.

Die Zielvorgabe, die Vergleichsarbeiten in den 3. Grundschulklassen haben, sind andere. Hier wird gefordert, dass alle Kinder vorgegebene Mindeststandards erfüllen.
Wenn das unter den gegenwärtigen Bedingungen geschieht, bedeutet das, dass mehr Kinder zurückbleiben müssen.

Hessischer Schulleiterkongress

Der hessische Ministerpräsident Roland Koch hat sich beim Schulleiterkongresss am 3.3. laut Presseinformation des hessischen Kultusministeriums folgendermaßen geäußert: "Deshalb setze die hessische Landesregierung auf „ein deutlich höheres Maß an Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Schulen. [...] Eigenverantwortlichkeit bedeute nicht Beliebigkeit oder Alleingelassensein, sondern mehr Freiheit beim Erfüllen von Zielvorgaben mit Unterstützung durch Schulämter und Schul-TÜV."
Angesichts der Tatsache, dass man den Prüfungsausschüssen der Gymnasien die Zielvorgabe gegeben hat, die Zulassung der Schüler zum Abitur mit einem Programm festzustellen, das Schüler ohne einen einzigen Kurs unter 5 Punkten und mit allen erforderlichen Kursen als nicht zugelassen erklärte, ist der Forderung des Bildungsexperten Professor Dr. Rolf Dubs von der Universität Sankt Gallen zuzustimmen, der bei demselben Kongress (ebenfalls laut Presseinformation des HKM) sagte: "Wichtig ist vor allem eine genauere und praktikable Definition der Autonomie."