Francis "Bacon hat vor voreiligem Vertrauen darauf, das Richtige erkannt zu haben, gewarnt und auf folgende Arten von Täuschungen aufmerksam gemacht:
1.Täuschungen, die sich aus den Tiefen des Individuums, dem Unbewussten, ergeben.
2.Irrtümer aus überlieferten, überzeugend dargelegten Lehrsätzen: „Dogmen“ oder Meinungen einer Autorität, die wir glauben, ohne zu „hinterfragen“. Solche Irrtümer sieht er bei Scholastiker, aber auch bei Humanisten, wenn sie die Naturwissenschaften nicht genügend berücksichtigen.
3.Irrtümer, für die unser Sprachgebrauch verantwortlich ist. Das ist ein Ansatz für die moderne Sprachkritik der Philosophie.
4.Fehler unseres Verstandes – Sie entstehen, weil wir von unserem menschlichen Standpunkt aus urteilen, statt der Natur der Dinge gerecht zu werden. Dazu zählt er die Überbetonung der Bedeutung plötzlicher und außergewöhnlicher Vorgänge." (zitiert von hier)
Auch Naturwissenschaftler sind vor solchen Irrtümern nicht gefeit, wie der Blogartikel Wie Wissenschaft funktioniert an einem Beispiel von Forschung im Bereich der Grünen Gentechnik aufzeigt. Gerade was naturwissenschaftlich korrekt ist, kann freilich sozialwissenschaftlich gesehen in gefährliche Irrtümer führen.
Im Lehrerzimmer werden wir auf die Unterscheidung Wahrnehmung und erkenntnis (am Beispiel einer optischen Täuschung) und von Ergebnis einer Untersuchung und ihrer Interpretation aufmerksam gemacht. Vor solchen Fallstricken kann man gar nicht genug warnen. Danke!
Francis Bacon freilich hatte das Erkenntnisinteresse Naturbeherrschung, und das ist bis heute für die Naturwissenschaften Normalfall und für Technik Norm.
Dass ein solches Erkenntnisinteresse Fragestellungen erschwert, die die Gefahren von menschlicher Naturveränderung aufzudecken geeignet sind, weiß man freilich nicht erst seit dem Klimawandel.
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