13.8.10

DDR-Geschichte

Zum 17. Juni hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, dass noch nicht genügend Überlegungen zur Didaktik der DDR-Geschichte vorliegen.
Jetzt gibt es in Brandenburg originelle Überlegungen, schon in Klasse 7 damit einzusteigen, weil man festgestellt hat, dass nur noch wenig Wissen darüber vorhanden ist. Die energische Kritik von Peter Haber teile ich nicht. Natürlich spricht viel für einen chronologischen Durchgang. Aber ich habe meinerseits Geschichtsunterricht zu Nationalsozialismus und 2. Weltkrieg in der 5. Klasse (oder war es doch erst die 6.?) erhalten, der freilich nicht dauerhaft mein Geschichtsbild bestimmt hat, aber doch geeignet war, das, was man aus Gesprächen und Medien entnahm, besser einzuordnen. In diesem Sinne halte ich es nicht für falsch, die DDR-Geschichte in der 7. Klasse aufzugreifen. Die schwierige Frage, was man dabei auswählen sollte, ist damit freilich noch nicht beantwortet.

Ich habe meinerseits in den 90er Jahren eine Auswahl von Ereignissen aus der deutschen Geschicht ab 1945 getroffen. Dass solch eine Zeittafel mit Erläuterungen (z.B. DDR, Kollektivierung der Landwirtschaft 1952, DDR-Flüchtlinge 1989) vorliegt, halte ich weiterhin für nützlich. Doch das Auswahlkriterium müsste eine Strukturierung ermöglichen. Daher weise ich nochmals auf meine Überlegungen vom 17.6.2010 hin:
Bemerkenswert finde ich deshalb die Auswahl, die Dietrich Garska in Das schweigende Klassenzimmer trifft. 1953 und 1956 als die Jahre der gescheiterten Aufstände in DDR und Ungarn. Dann erst wieder der Blick auf die Einigung. Sollte man mit dem Prager Frühling von 1968 als Parallele zur Studentenbewegung fortfahren, dann 1976 die Ausbürgerung Biermanns und die Proteste dagegen mit der Entstehung der Solidarność in Polen 1980 zusammen sehen als Vorbereitung der friedlichen Revolutionen von 1989?

Das hieße, die DDR-Geschichte vom Ende her als letztlich nicht erfolgreiche Dauerunterdrückung zu verstehen. Aber das dafür entscheidende Jahr des Mauerbaus von 1961 fehlte dann. Darf man es wagen, die DDR-Geschichte nur in DDR vor und nach dem Mauerbau zu gliedern?
Stichworte:
Zentralverwaltungswirtschaft, Fünfjahresplan, Ministerium für Staatssicherheit, Neues Ökonomisches System

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