Der überhöhte Fleischkonsum in den alten Industrieländern kann nur durch massiven Einkauf von Futtermitteln aus Übersee aufrechterhalten werden. Wenn die Schwellenländer und neuen Industrieländer ihren Bewohnern auch nur annähernd denselben Fleischkonsum ermöglichen wollen, reicht dafür die vorhandene Ackerfläche nicht aus. Ackerland wird also mittelfristig teurer werden.
Deshalb kaufen es Investoren aus aller Herren Länder gegenwärtig dort, wo es noch billig zu kriegen ist, nämlich in Afrika - obwohl dort jetzt schon 300 Millionen Menschen hungern.
Das wir ihnen dadurch erleichtert, dass in großen Teilen Afrikas Landeigentum auf dem Gewohnheitsrecht der Besitzer beruht und es daher schwer für sie ist, ihre Eigentumsrechte vor Gericht einzuklagen.
Inzwischen sind in Afrika schon etwa 60 Miliarden Hektar Ackerland - das entspricht knapp dem Doppelten der Fläche Deutschlands - aufgekauft worden.
Auf Englisch nennt man den Vorgang land grabbing: Man grabscht sich Land, wo man es kriegen kann, auch wenn man keine Verwendung dafür hat. Als Spekulationsobjekt taugt es allemal. Und so verlieren die, die das Land bearbeiten, ihr Eigentumsrecht daran, die Slums der Millionenstädte weiten sich aus.
(vgl.auch Eppler: Eine solidarische Leistungsgesellschaft, 2011, S.125-134)
23.6.12
Wie Afrika die Möglichkeit genommen wird, seine Bewohner vor Hunger zu schützen
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