13.1.14

Gegen Homophobie, aber nicht für das Ausleben jeder sexuellen Orientierung

In der Süddeutschen Zeitung vom 11.1.14 heißt es in dem Artikel "Zur Vielfalt ermutigen":
Sexuelle Orientierung frei leben zu können, ist keine Frage des "Lebensstils", sondern ein Menschenrecht. 
Dieses angebliche Menschenrecht wird Pädophilen (und weniger geläufig Paraphilen ganz allgemein) aus guten Gründen nicht zugestanden. "Zur Vielfalt ermutigen" kann sich nicht sinnvoll an einzelne Schüler richten. Sinnvoll ist es, zur Akzeptanz von Vielfalt zu ermutigen. Aber auch dazu gehört, dass klar wird, dass auch beim Ausleben von Sexualität nicht verantwortungslos gehandelt werden darf. 

Mehr zu dieser Diskussion auf der Seite SWR Landesschau aktuell
(und etwas heiterer hier)

Auch in einem Aufruf der verdienstvollen Organisation Campact heißt es:
Tatsächlich kann sexuelle Orientierung weder an- noch aberzogen werden. Sie auszuleben ist keine Frage des Lebensstils, sondern ein Menschenrecht.
Ich befürchte sehr stark, dass Pädophilie nicht aberzogen werden kann und dass die Versuche, es zu tun, allzu blauäugig sind. Dennoch kann ich nicht akzeptieren, dass das Ausleben jeder sexuellen Orientierung ein Menschenrecht wäre.  Und das, obwohl ich darin eine bedenkliche Ungleichbehandlung sehe. Denn etwas, was ich für mich in Anspruch nehme, möchte ich niemandem anders verweigern. Es ist doch hochproblematisch, wenn wir Menschen Askese abverlangen. 
Aber dürfen wir darauf verzichten, wenn wir an die Opfer denken?

Falls es jemandem nicht klar sein sollte: Die Diskriminierung von Homosexualität und anderen sexuellen Orientierungen halte ich für falsch. 
Das gilt m.E. sogar auch für sexuelle Orientierungen, die nicht ausgelebt werden können, ohne dem Sexualpartner zu schaden. 
Aber das Ausleben solcher Orientierung muss leider im Sinne des Menschenrechtsschutzes strafbar bleiben. 

Die undifferenzierte Empörung über kritische Anmerkungen zum Arbeitspapier zur Verankerung von Leitprinzipien des Bildungsplans in Baden-Württemberg halte ich für einen Rückfall in das Niveau der Pädophiliediskussion der 80er Jahre.

Originell zu diesem Thema jetzt Jan Fleischhauer in SPON (16.1.14):
Die eigentliche Pointe des grün-roten Bildungsplans ist auch seinen Verfechtern bislang entgangen. Die Vorgaben zur "Akzeptanz sexueller Vielfalt" gehen davon aus, dass Sexualität ein soziales Konstrukt sei, wie es die Gender-Forschung lehrt, kein genetisches Schicksal. Das aber ist ziemlich genau das, was auch die Vertreter der Konversionstherapie behaupten, die Homosexualität für etwas halten, das nicht natürlich sei und das man deshalb auch wieder ändern könne.
Der Fehler der Schwulenbewegung ist der Schulterschluss mit den Anhängern der Queer-Theorie. Wer die Biologie leugnet, eröffnet Fragen, die längst als beantwortet galten.

Arbeitspapier zur Verankerung von Leitprinzipien des Bildungsplans in Baden-Württemberg

Kritik an Lehrplänen Baden-Württembergs als orientiert an der "Ideologie des Regenbogens"
Stellungnahme des Kultusministeriums zu dieser Kritik
Stellungnahme des Netzwerks LSBTTIQ zu dieser Kritik
Stellungnahme der Kirchen
LSBTTIQ Was ist es? Was sind die Ziele?


Intersex im Internet: Eine Blog-Umschau 30.10.16

Keine Kommentare: