18.3.19

Zwei Verzweifelte erwecken Hoffnungen

Der Norweger Jorgen Randers verzweifelte an der Lernfähigkeit Menschheit und ging trotzdem daran mit 36 Experten ein Zukunftsbild für 2052 zu erstellen - es kam 2012 heraus -, das für uns Laien erschreckend ist, für ihn aber eine Erleichterung darstellte:
"Es erfüllt mich aufrichtig mit Freude, dass der Weltuntergang nicht zu meinen Lebzeiten passieren wird." (S.279) [Hervorhebung von Fontanefan]
Das Schlimmste werde erst nach 2030 passieren. Dabei wusste er, dass eigentlich noch 2012 eine Möglichkeit bestanden hätte, das Schlimmste dauerhaft abzuwenden.

Die Schwedin Greta Thunberg verzweifelte mit 11 Jahren und versuchte trotzdem mit allen Möglichkeiten eines Kindes, das Schlimmste für ihre Generation zu verhindern. Über vier Jahre lang kämpfte sie ohne Hoffnung. Das sagte sie noch Ende 2018.
Die weltweiten Schülerstreiks vom 15. März 2019 haben vielleicht aber doch einen Funken Hoffnung in ihr erweckt. Jedenfalls kämpft sie noch unermüdlich weiter.

Jorgen Randers hat nicht daran geglaubt, dass ein weltweites Umdenken der Politiker im Laufe der nächsten Jahre möglich wäre. Doch das wäre für das Gelingen seines Vorschlags erforderlich. Ob Gretas Erfolg auch ihm Hoffnungen macht?

Bei mir hat er die Hoffnung erweckt, dass ein weltweiter Bewusstseinswandel entsteht und dass ich nicht mehr erleben werde, dass die kommenden Generationen ihre Hoffnungen aufgeben müssen.

Literatur zum Thema:

Naomi Klein: Die Entscheidung: Kapitalismus vs. Klima
S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2015 ISBN 9783100022318
Joachim Radkau: Die Ära der Ökologie. Eine Weltgeschichte, München 2011

Martin Jänicke / Philip Kunig / Michael Stitzel: Lern- und Arbeitsbuch Umweltpolitik. Politik, Recht und Management des Umweltschutzes in Staat und Unternehmen (Rezension)

1999; 432 S.; brosch., 29,80 DM; ISBN 3-8012-0283-6





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