8.2.12

Sind Sie auch zu oft im Katastrophenmodus?

In seinem neusten Buch "Lasst Kinder wieder Kinder sein! Oder: Die Rückkehr zur Intuition"
argumentiert Michael Winterhoff wie folgt:
Die Menschen in unserer Gesellschaft werden von Katastrophenmeldungen überflutet und geraten dadurch in einen andauernden "Katastrophenmodus". Außerdem setzt die neue Wahlfreiheit (beim Konsum, bei der Partnerwahl und bei der Arbeitsplatzwahl) sie fortwährend unter Entscheidungsdruck. Überdies hat das elektronische "Netz der Verfügbarkeit" (S.65) die Grenze zwischen Arbeitszeit und Freizeit weitgehend aufgehoben (E-Mails, Handys etc.). So kommt der Einzelne nicht mehr aus dem "Hamsterrad" heraus. Und wenn die Psyche erst einmal in Dauerstress versetzt ist, entwickelt sie Beharrungskräfte, die diesen Zustand beizubehalten streben und jede Veränderung erschweren.

Aus dieser Situation hilft nach Winterhoff keine Abarbeitung von gut gemeinten Ratgeber-Checklisten heraus, sondern nur die Erkenntnis über die Zusammenhänge und das bewusste Umlegen des Hebels, der in den Katastrophenmodus geführt hat. Der einzelne müsse wieder zu sich selbst kommen, damit er in sich ruhend aus Intuition heraus handeln könne. Doch, merkt Winterhoff an: "Gerade die Aktionen, von denen man sich eine Rückkehr zur Ruhe erhofft, werden am Anfang vielleicht die größte Unruhe auslösen." (S.174) Dadurch dürfe man sich aber nicht irre machen lassen und solle seinen eigenen Weg aus dem Katastrophenmodus verfolgen.

Meine vollständige Rezension des Buches findet man hier in der ZUM-Buch.

Reflexionen zur Veränderung der Menschen durch ständige medial vermittelte Kommunikation findet man hier.

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