Ich habe meinen Freund aus dem Saarland beneidet, weil er an der Universität studieren konnte, was er an der Schule für den Unterricht brauchte. In Niedersachsen und Hessen war das nur sehr bedingt der Fall.
Auch habe ich nie recht einsehen wollen, weshalb man das Abschreckungsprogramm für Anfangssemester des Mathematikstudiums in voller Schärfe auch auf Maschinenbauer und Lehramtsstudenten niedergehen ließ.
Deshalb habe ich große Sympathie für den Monitor Lehrerbildung, der auf die sanfte Tour über öffentliche Information versucht, an den Universitäten eine größere Offenheit für Studenten zu schaffen, die keine wissenschaftliche Karriere anstreben und daher zwar wissenschaftliches Arbeiten lernen sollten, aber nicht unbedingt nur im Bereich der Steckenpferde ihrer Dozenten.
Fachdidaktiker sollten daher an der Universität nicht als Wissenschaftler zweiter Klasse gelten (vgl. dazu die Lebenserinnerungen von Jean-Pol Martin). Von daher haben Zentren für Lehrerbildung einen Sinn.
Wenn Ekkehard Winter, der Geschäftsführer der Deutschen Telekom Stiftung, in der ZEIT Nr.46 vom 8.11.12, S.77 allerdings schreibt: "Die Zentren für Lehrerbildung gehören dazu, an manchen Hochschulen existieren sie bereits in erweiterter Form als Schools of Education" (Hervorhebung von mir), wird mir freilich etwas anders. Gerade weil ich die englische Sprache liebe, wittere ich in jedem überflüssigen Einsatz der englischen Sprache einen Etikettenschwindel. Und was ich über die Folgen der Aufteilung der Lehrerbildung in Module von Ausbildern und LIVs (Lehrern im Vorbereitungsdienst) gehört habe, hat mich sehr skeptisch gemacht.
Besonders skeptisch macht mich freilich, wenn man meint, nur über eine Veränderung der Ausbildung und nicht auch über eine Veränderung der Strukturen ließe sich ein besseres Lernklima an Schulen herstellen.
Dennoch scheint mir Monitor Lehrerbildung ein Schritt auf dem richtigen Weg zu einer sachgerechteren Lehrerausbildung.
8.11.12
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