23.11.12

Tod und Trauer im Internet (Blogparade)


Zunächst fand ich Gedenkseiten mit Kerzen anzünden auf Internetseiten nur schlecht. Aber inzwischen hat die Zahl der Personen, mit denen man nur über das Netz Kontakt hält, doch so zugenommen, dass ich jetzt die Blogparade zu schätzen weiß, zu der Jörg Eisfeld-Reschke und Birgit Aurelia Janetzky aufgerufen haben. (Was eine Blogparade ist, erklärt Jörg in seinem Artikel.)

Das Wichtigste an diesem Artikel ist also der Verweis auf den Link, über den man zu der Blogparade gelangen kann.
Meine Gedanken scheinen mir weniger interessant, doch um das Thema vorzustellen, möchte ich doch zwei Gedanken anführen:

1. Überlegungen für Situationen nach dem Tod betreffen an sich nur die Angehörigen und Freunde. Ob nach dem Tod nur tote Materie oder die Seele oder sonst etwas von einem übrig bleiben, alle das wird für das Internetnachleben nur wenig Interesse haben. Insofern also geht es nur um das, was für Angehörige und Freunde wichtig ist.

2. Angehörige und Freunde haben zumeist die Postadresse und können von den nächsten Angehörigen informiert werden. Geschäftspartner können über die E-Maildienste, bei denen die Adresse hinterlegt ist, informiert werden, wenn wichtige Geschäfte anstehen sollten, die über E-Mail angebahnt wurden.
Etwas weiter entfernte Netzbekannte wie z.B. Personen, die intensiv an gemeinsamen Arbeitsprojekten mitgearbeitet haben, müssen sich halt damit abfinden, dass keine Nachrichten mehr übers Netz laufen, so wie man früher ein "Empfänger nach unbekannt verzogen" erhalten hat, auch wenn das "unbekannt" außerhalb unserer Lebenswelt und daher besonders unbekannt war.
(Das heißt nicht, dass ich die Möglichkeit der Netzsuche und des Wiederherstellens von verloren geglaubten Verbindungen nicht zu schätzen wüsste. Aber vorbereitete Botschaften, die nach dem Ableben ins Netz gestellt werden, halte ich für unangemessen.)

Eine Übersicht der bis 28.10. erschienenen Beiträge zu dieser Blogparade findet sich hier.
Ausdrücklich hervorheben möchte ich zwei Beiträge:
Rechtsfolgen des Todes im Internet (allgemein)
(von Stephan Dirks)
Der digitale Nachlass in sozialen Netzwerken
(von der Kanzlei Markentiger)

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