Es gibt so viele ansprechende Grundschulblogs und ich kenne mich auf dem Gebiet so wenig aus, dass ich Drachenburg nicht gerecht werden kann, weil ich nicht fachlich begründen kann, weshalb ich nicht fünf Grundschulblogs vorstelle, sondern zunächst nur ihren.
Ich habe mir nun einen Beitrag von ihr herausgesucht, bei dem ich glaube, mitreden zu können und bei dem ich deshalb auch gleich einen Lieblingstext unter den Kommentaren gefunden habe.
Es ist Fördern und fordern.
“Wie fördern wir Kinder, denen das Lernen schwer fällt?” Diese Frage war viele Jahre ein Schwerpunkt in meiner Arbeit. “Die “Guten”, die kommen schon klar!” so dachte ich und gehörte damit selbst in die förderbedürftige Gruppe. Inzwischen habe ich diesen Rückstand etwas aufgeholt.
Ich habe gelernt, meinen Blick für Kinder mit Entwicklungsvorsprung oder mit besonderer Begabung zu öffnen und ihnen anregende und fordernde Angebote bereitzustellen. Dadurch können diese Kinder nach 1 oder 1 1/2 Schulbesuchsjahren in die 3. Klasse wechseln oder sich innerhalb der Regelzeit von 2 Jahren mit Lernangeboten befassen, die ihrer besonderen Interessenlage entsprechen. [..]
Drachenburg hält es für das Sinnvollste, wenn diese Kinder in die höhere Klasse wechseln, will sie aber so lange in ihrer Ausgangsklassenstufe halten, wie sie sie fördern kann, ohne zu erreichen, dass sie sich auch in der höheren Klassenstufe langweilen, und fragt:
"Was macht ihr mit euren besonders begabten Kindern, mit Fachspezialisten und Alleskönnern?"
Andrea antwortet darauf u.a.:
Ich kenne deine Zwickmühlen. Mittlerweile habe ich Strategien entwickelt – ich füttere quer. Ich denke, Zahlraumerweiterung kann nur das Ziel sein, wenn irgendwann ein Überspringen notwendig wird.
Oft haben Kinder, die Mathe-Asse sind, Probleme mit dem Lesen, also verknüpfe ich diese beiden Aspekte.
Denn in höheren Klassenstufen wird es immer wichtiger, Textaufgaben und Aufgabenstellungen, Erklärungen selbständig aneignen zu können.
Also habe ich mir ein Aufgabenpool zusammengestellt, das Aufgaben fördert, zu denen ich oft im normalen Unterricht gar nicht komme – weil ich die Grundanforderungen sichern muss. Natürlich können die Kinder sich die Knobelaufgaben oft nicht selbst aneignen. Deswegen bin ich ein Verfechter des Klassenlehrerprinzips: In Frühstückspausen (die Kinder holen dann die Pause nach, wenn andere Kinder etwas erklärt bekommen), im Kunstunterricht (es gibt immer einen Zeitraum, in dem alle abgefüttert sind), zum Ende des Unterrichts, oft auch kurz nach dem Unterricht habe ich Zeit für Erklärungen, Fragen, Besprechungen…..
Andreas Methode gefiele mir noch besser, wenn sie sich nicht Zeit wegnähme, die sie zur Erholung und Organisationsaufgaben sowie zur Förderung anderer braucht.
Nach meiner Erfahrung ist es immer schön, wenn Kinder in ihrer Klasse bleiben können. Aber nicht alle haben die Geduld.
Je älter sie sind, desto leichter kann man sie an anspruchsvolle Aufgaben im Internet heranführen.
Drachenmama verdanke ich die Kenntnis eines, wenn nicht des wesentlichen Anteiles, der Grundschulblogs, die ich kenne sowie einiger Klassenblogs. Herzlichen Dank für die Unterstützung!
Weil ich sicher bin, meinen Lesern damit etwas Gutes zu bieten, verlinke ich hier noch ein paar Artikel: