17.1.11

Mehr Fernsehzeit trotz Internet

Es wird mehr ferngesehen als in früheren Jahren, obwohl mehr und mehr Zeit im Internet verbracht wird, berichtete John Plunkett im Guardian vom 19.8.2010.
Die Begründung ist:
1. Die Bevölkerung wird älter, und ältere Leute tendieren dazu mehr fernzusehen. Über 65-Jährige sehen durchschnittlich über 5 Stuunden am Tag TV.
2. Fernsehen und Nutzung sozialer Netzwerke im Internet schließen sich nicht aus.

Meine Twittererfahrung bestätigt mir das. Es ist erstaunlich, wie oft man in Twitter zu lesen bekommt, dass ein Programm schlecht sei. Gewöhnlich heißt das nicht, dass man nicht von derselben Person über den Fortgang der Sendung informiert würde.

2 Kommentare:

Franz Xaver Schröder hat gesagt…

Fernsehen hilft
Das Internet ist ohne Fernsehen gar nicht auszuhalten. Irgendwie muss man sich ja vom mentalen Stress des interaktiven Netzwerkes erholen. Fernsehen schafft die entspannende Möglichkeit z.B. in einem der vielen Talkshowformate bloggen, chatten, twittern, facebookstripteasing
- Kommunikation, schön abgerundet durch den Bilderrahmen des Bildschirms und eingebettet in Programmanfang und -ende aus der Distanz des Zuschauers zu 'erleben'.

www.rheingold-online.de

Walter Böhme hat gesagt…

Besten Dank für den Hinweis auf den Rheingoldaufsatz! Mir gefällt daraus vor allem folgende Passage:
"Medien helfen dabei, die grundlegende, leicht schwelende und kribbelige Unruhe des Tages zu behandeln. Unruhe ist ein Grundzustand unserer Psyche. Wir wollen immer mehr sein als wir sind, und nehmen uns mehr vor, als wir umsetzen können. Medien werden in solchen Situationen im Tageslauf genutzt, in der diese Unruhe deutlicher zu spüren ist als sonst, dies ist i.d.R. dann der Fall, wenn wir zeitliche Freiräume haben. Die Zuschauer schalten den Fernseher ein oder gehen ins Internet gerade dann, wenn Lücken im Tageslauf entstehen, wenn sie sich unbefriedigt oder einsam fühlen oder wenn die kleine Sinnkrise des Tages droht. Die Medien helfen ihnen dabei, diese Unruhe loszuwerden, sie zu dämpfen oder durch Rituale prophylaktisch dafür zu sorgen, dass sie gar nicht erst auftritt."
Das Web 2.0 verschafft die Möglichkeit, solche Phasen produktiver zu nutzen, gefährdet damit aber noch mehr die Konzentration auf die Aufgaben des Tages.