Eine zentrale Erkenntnis hat Zimmer wie folgt formuliert:
Nicht der reichliche Einstrom fremder Wörter ist es, der verschiedene europäische Sprachen bedroht, sondern ihre Unfähigkeit und Unwilligkeit, die eingereisten Fremden zu assimilieren und ihnen damit volle Bewegungsfreiheit in ihrem eigenen Regelsystem zu verschaffen.Auf den einen der beiden Aufsätze kann ich hier verlinken: Begegnung mit dem Deutsch von morgen (pdf-Datei). Die Gedanken beider Aufsätze sind zusammengefasst und ergänzt in dem Buch Deutsch und anders von 1997. Die Taschenbuchausgabe kam 1998 heraus. Der zitierte Gedanke findet sich auf den Seiten 73/74.
Ich werde in weiteren Beiträgen seine Gedanken vorstellen und erläutern.
Hier zunächst noch der Verweis auf eine Seite, wo er an eine ganze Reihe seiner Aufsätze erinnert.
Im Deutschen müssen Substantive ein Geschlecht haben und Verben konjugiert werden können. Adjektive sollten gesteigert werden können. Wo der Sinn es ausschließt - wie bei "schwanger", ist es nicht erforderlich, dennoch lässt die Sprache es ohne weiteres zu (schwanger, schwangerer, am schwangersten).
An Zimmers Erkenntnis mag befremden, dass Sprachen darin wie handelnde Subjekte auftauchen. Natürlich hält er sie nicht für Subjekte. Seine Redeweise versucht dem komplizierten Sachverhalt gerecht zu werden, dass unsere Sprache Bildungsgesetze (einen Code) hat, die uns nicht bewusst sind, die aber von allen Sprechern der deutschen Sprache im wesentlichen eingehalten werden.
Wenn ein Teil der Wörter, die wir verwenden, diesen Bildungsgesetzen nicht gehorchen kann, mindert das die Verständlichkeit der Sprache insgesamt.
Das gilt es im einzelnen aufzuzeigen.
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