Thesen zu "Was schafft Motivation?"
allgemein:
1. Bedürfnisse (z.B. Hunger, Neugier, sieh auch: Maslowsche Bedürfnispyramide)
2. starke Gefühle (z.B. Hass, Liebe, Zorn/Empörung, Mitleid, Neid)
2. Ziele (z.B. Entwurf einer besseren Zukunft)
3. Selbstwirksamkeitserwartung / noch stärker: das Gefühl, gebraucht zu werden
spezieller:
4. ein niedrigschwelliges Angebot ("Gelegenheit macht Diebe") - Beispiel Barcamps, insbesondere clc12
5. die Kombination von Aufgabe/Projekt und Lernanlass (forschendes Lernen, workplace learning)
5a) Spezialfall: Lernen durch Lehren
6. Anregung durch ein lernbereites Umfeld (Vorbildfunktion von Lehrer und Mitschülern) Beispiel: Inklusion (Inklusionstag); Lernen auf Augenhöhe
7. soziale Anerkennung
8. emotionale Zuwendung* (Wie anders bekommt man Hauptschüler dazu, ein Buch zu schreiben und öffentlich über an sich selbst beobachtete Lerndefizite zu schreiben?)
9. äußerer Druck ("Not lehrt beten") - Lernunmotivierte und Lerndemotivierte, die per Definition keine intrinsische Motivation mitbringen, werden wegen des größeren Reizes von Unterhaltungsangeboten abgelenkt, Beispiel Pinocchio. Helfen kann da nur extrinsische Motivation: Lernen für den Lehrer, für die Gruppe oder aufgrund von äußerem Druck.
Die Thesen stellen eine sehr subjektive Verkürzung der Aussagen in der Blogparade "Wie motiviert man Unmotivierte?" dar.
Nach und nach werden Begründungen nachgereicht. Dabei hoffe ich auf viel Kritik, die es mir erleichtert, herauszufinden, wo es an Begründungen fehlt oder wo eine These verändert werden sollte.
*aus diesem Anlass: Welttag des Lehrers (Twitter, Presseartikel)
Motivationstheorien an Beispielen (ZEIT online 19.9.2016)
Weshalb Motivation allein nicht reicht.
Ich bin überzeugt, dass Motivation nicht der einzige Ansatzpunkt ist, um bessere Lernergebnisse zu erreichen. Oft fehlt es an den materiellen Voraussetzungen.
Dabei meine ich nicht speziell die Computer, die in indischen Dörfern weitab von jeder Bildungsinstitution aufgestellt werden und wo vierjärige Mädchen, wenn sie denn einmal an dem umdrängten Kasten herankommen, sich teils als begnadete Problemlöserinnen erweisen sollen. Es geht konkret darum, ob Lernfähigen Zeit und Raum für Konzentration auf Lernen ermöglicht wird. (Beispiel: der afrikanische Schweißerlehrling und seine Deutschkenntnisse )
Comuputer und Internetzugang allein reichen allerdings auch nicht. Nicht wenige der billigen Computer, die in Afrika verteilt wurden, werden inzwischen nicht mehr benutzt, weil sie angesichts der Anforderungen des täglichen Lebens an Reiz verloren haben.
Hinweise:
Lernkultur auf dem clc12
5.10.12
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen