16.10.09

Um uns zu verlinken ... und Kulturtechniken

... weise ich auf den Professorinnenblog von Kerstin Mayrberger hin, auf den mich lisarosa aufmerksam gemacht hat. Sie schreibt da über e-learning 2009 und bietet auf einem Video ihr Statement auf der Konferenz. Zu Recht weist sie darauf hin, dass für jede Gelegenheit die passende Form zu wählen ist. Für mich passen Videos meist nicht. Vor allem, weil ich sie in den seltensten Fällen bis zum Schluss sehe, nicht zuletzt, weil ich schwerhörig bin, meine Mitbewohner nicht mit störender Geräuschkulisse plagen will und deshalb meist das Video gar nicht erst anklicke. Da die wenigen Fälle, wo ich es getan habe, nur ganz selten etwas boten, was ich nicht schon per Lesen erfahren hatte, bleibt die Kulturtechnik YouToube für mich weiterhin unvertraut.
Doch ich wollte verlinken: J. Hochberg (Gophi), J. Wedekind (konzeptblog/jowede), B. Redel (bei soultank) und natürlich C. Spannagel, der überall unterwegs ist und natürlich über Twitter twittert und dabei auf J.-P. Martin (jeanpol) und die Neuronenmetapher aufmerksam macht.
Wie gesagt, ich sehe ungern Videos, weil ich in denen keine Links finde, die mich weiterführen.

Muss ich noch sagen, dass ich noch schlimmer als Videos im Netz Powerpointpräsentationen im Netz finde? Ich liebe Videos in Realität und sehe mir das Weihnachtsspiel in Oxford oder unsere Jüngste, wie sie eine Ente "verfolgt", gern zehnmal an. Aber Powerpointpräsentationen, die schon in der Realität eine Zumutung sind und im Netz so gut durch einen fortlaufenden Text ersetzt werden könnten, statt einem zum Sklaven sinnloser Spielchen zu ..., ich breche ab. Es gab einmal eine von Beat Döbeli über Web 3.0, die er erstellte, weil als Referent des Vortrags, von dem er sich versprochen hatte, endlich zu erfahren, was es mit dem Hype dazu auf sich habe, er selbst bestellt war. Die war hübsch, weil sie zeigte, wie viel man im Netz (nämlich in seinem eigenen Bibliotheksnetz) finden kann, wenn man schon weiß, dass es drin ist. Aber natürlich blieb am Ende der Präsentation die Frage genauso offen, wie sie dem Referenten am Beginn seiner Präsentation war.
Und jetzt sollte ich noch gestehen, dass ich ohne meinen Ärger über Powerpointpräsentationen im Netz vielleicht nie etwas über Heinz von Foerster, den konstruktivistischen Physikerphilosophen, gelesen hätte, geschweige denn außer Beats Notaten dazu etwas von ihm (Link zu pdf-Datei, englisch). DuSie meinst/meinen: "Wozu soll ich auch Heinz von Foerster lesen?" Ja, das meine ich ja. Man verschwendet nur seine Zeit damit. So wie mit diesem Blogbeitrag und gar den Links, wenn man so blöd sein sollte, ihnen nachzugehen.

1 Kommentar:

Lisa Rosa hat gesagt…

Ich habe mich schwer getan mit Videos, weil sie - wie auch podcasts - so viel Mühe machen beim Weiterverabeiten. Eine Zeit lang waren alle so begeistert von der Möglichkeit, Videos zu "embedden", dass sie noch und nöcher embeddet und nicht mal einen Kommentar dazu geschrieben haben. Das erinnerte mich sehr an die Schüler, die begeistert Texte aus dem Netz ausgedruckt haben und sie mir dann anstelle eines Referates in die Hand gedrückt haben. Wenn ich ein Video sehe, was mich begeistert - z.B von Peter Kruse, dann will ich es nicht einfach "weiterreichen", sondern etwas mit dem Inhalt tun. Dazu muss ich umständlich transkribieren und dann in einem eigenen Text zitieren. Blöd. Dieses Videos unkommentiert weiterreichen ist zwar nicht ganz unnütz. Aber wenn mir nicht einmal vorher gesagt wird, warum es so toll ist - dann gucke ich nicht rein. Die Luhmann-Videos haben mich umgehauen. Dieser Typ mit der hohen Stimme, dem unsäglichen Propeller und der viel zu großen Brille soll der Autor so grundlegender gescheiter Modellierung von Welterkenntnis sein? Enttäuschend.