Es ist an der Zeit, dass ich den Bundestagspräsidenten Lammert lobe. Obwohl er zweifellos ein fähiger und würdiger Bundespräsident wäre, ist er aufgrund der Art seiner Amtsausübung als Bundestagspräsident für die Demokratie in Deutschland wichtiger als in jedem anderen Amt.
Zwar wäre es der Würde des Amtes des Bundepräsidenten sehr förderlich, wenn ein Amtsträger sich nicht durch seine erfolgreichen Wanderungen mit großem Tross oder seine gelungene Interpretation eines Volksliedes, sondern durch eine moderne Übersetzung des Vaterunsers profiliert, wichtiger aber ist es, dass es eine Person gibt, die in wichtiger Funktion der Aushöhlung der parlamentarischen Demokratie und ihrer Umwandlung in reine Parteienherrschaft widersteht.
Lammert gab - wie es das Grundgesetz und darauf fußend die geltende Geschäftsordnung des Bundestages vorsieht - bei der Debatte über den Euro-Retungsschirm zwei "Abweichlern" Rederecht außerhalb des Kontingents der Fraktionen.
Jetzt gab es einen gemeinsamen Vorstoß aller Fraktionen des Bundestages (mit Ausnahme der Linken), die Geschäftsordnung so zu verändern, dass der Bundestagspräsident das nur noch in Absprache mit den Fraktionen tun darf. Lammert verwahrte sich dadegen. Ich wünsche ihm weiterhin Erfolg dabei.
Vgl. auch den Kommentar der FR vom 31.3.12, dem ich den Hinweis auf den Vorgang verdanke und der mir nur an einigen Stellen zu künstlich polemisch formuliert.
Ergänzung vom 9.11.12:
Lammert kritisiert Raab-Talkshow
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1 Kommentar:
Ja, Herr Lammert hat auch meine Hochachtung. Von ihm könnten sich manche anderen eine Scheibe abschneiden, die sich immer nur in Selbstdarstellung ergehen.
Gruß Anntheres
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